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Dreitag der Freizehnte.

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Erstellt von Markus Gull on 16/01/2023

Dreitag der Freizehnte.

Viele Geschichten, die unser Dasein durchwehen, stammen aus dem dicken Buch des Aberglaubens. Am Theater überhaupt! Wenn du wissen willst, was ich meine, pfeife einmal auf einer Bühne, hab einen Hut auf, oder sag nach dem „Toi, toi, toi!“ freundlich „Danke!“ – und schau, was passiert. Falls du überhaupt noch etwas siehst.

Auf der Bühne des Alltags wird ebenfalls nichts ausgelassen. Wer einmal die Geschichte von der schwarzen Katze gehört hat, die Unglück bringt, wenn sie einem von links nach rechts über den Weg läuft, wird bei jedem Zusammentreffen daran denken. Mir selbst ist nach derlei Begegnungen noch nie etwas Böses widerfahren. Aber der Maus hinterm nächsten Holunderbusch? Wer weiß das schon. 

Der Physik-Nobelpreisträger Niels Bohr jedenfalls wusste, dass ein Hufeisen sogar dann Glück bringt, wenn man nicht daran glaubt. Dennoch überlasse ich in Sachen Glück nichts dem Zufall, setze auf Nummer sicher, also auf Sieben, und auf den Marienkäfer. Der Marienkäfer wird ja gemeinhin als Glückskäfer bezeichnet, vor allem, wenn er sieben Punkte auf seinen zarten Flügelchen trägt. Mein Herz erfreut er in jeder Bemalung. Jedes Stelldichein ein herzallerliebster Glücksmoment! Wenn du allerdings eine Blattlaus zu diesem Thema fragst, wirst du eine völlig andere Geschichte zu hören kriegen. „F*ck den Glückskäfer!“, sinngemäß.

Es kommt immer auf die Perspektive an.

Letztens erst war Freitag, der Dreizehnte: ein Datum, dem man in Sachen Glück weiß Gott nichts Gutes nachsagt. Was immer an diesem rabenschwarzen Pechtag schiefläuft: Honigbrot landet kopfüber am Teppich, Green Smoothie auf der weißen Bluse, Bus verpasst, am Fußgängerübergang kleben Aktivisten, Superkleber hält nicht, Smartphone vergessen, Laufmasche, bombensicheren Pitch versemmelt, Prüfung vergeigt … na klar, Freitag der Dreizehnte! Zum Glück taucht er höchstens dreimal im Kalenderjahr auf. Andrerseits gilt auch hier: Es kommt auf die Perspektive an.

Wer seine Perspektive auf etwas verändern will, verändert am besten die Geschichte dazu. Besser gesagt, das ist das Einzige, was funktioniert. Bevor etwas entsteht, bevor sich etwas verändert, entsteht oder verändert sich immer die Geschichte. 

Auch der gesamte Weisheitenschatz des Aberglaubenlandes besteht aus nichts anderem als aus Geschichten, die von Generation zu Generation in warnendem Ton und umwölkter Stirn weitergegeben werden. Und in den Rauhnächten bleiben die Wäscheleinen leer. 

Weshalb Freitag, der Dreizehnte, überhaupt zum Unglückstag ernannt wurde? Niemand weiß das so genau, Vermutungen darüber gibt’s viele, mag sein, dass eine davon sogar stimmt.

Deshalb mein Vorschlag für die Zukunft: Drehen wir die Sache um! 

Heute ist Dreitag, der Freizehnte, der erste Glückstag des neuen Jahres.

Ein neuer Aberglaube also? Nein, Wissenschaft! Damit dieser Tag (und alle anderen Tage auch) zu einem Glückstag wird, brauchen wir nicht auf das Auftauchen eines Schornsteinfegers zu warten, sondern wir können selbst etwas ganz lebenspraktisch dazu beitragen. Die Erkenntnisse der Glücksforschung zeigen nämlich, dass man am meisten fürs eigene Glück und Wohlbefinden tut, wenn man etwas für andere macht. Und das, so sagt man, funktioniert ziemlich effektiv und direkt.

Geheimrat Goethe schrieb uns seinerzeit auf: „Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu and’rer Glück, denn das Gute, das wir geben, kehrt ins eig’ne Herz zurück.“ Damit ist jedoch nicht gemeint, man möge Gutes tun, um effektiv und direkt als Gegenleistung Gutes zu bekommen – Gutes tun, um aus ganzem Herzen Gutes zu tun, ist gemeint. Und: Wenn man selbst Gutes bekommt, mit dankbarem Herzen annehmen. Etwas zu bekommen kann eine Konsequenz, darf aber nie Bedingung sein.

So entsteht Glück, das wir in Form von Sinn erleben. Von Purpose. Von Meaning. Als das Warum. Das ist unsere innere Story: Wir sind für etwas da, jenseits von Soll und Haben, Mehr oder Weniger, Ich oder Du. Wir wachsen über uns hinaus und dabei in etwas hinein, das größer ist als jede*r einzelne von uns.Wenn wir das tun, jede*r von uns und ganz besonders als Unternehmen, bringen wir tatkräftig eine neue Geschichte für uns alle in die Welt, weil wir durch praktisches Handeln Perspektive und Realität völlig verändern: von Gegeneinander auf Miteinander und Füreinander.

Näher betrachtet gibt es dazu ja gar keine Alternative.

...

In jeder unserer unzähligen Geschichten, die von Gut gegen Böse erzählen, auf dass das Gute gewinnen möge, weil nun einmal wir die Guten sind, in jeder dieser Geschichten ist das Desaster bereits ausweglos vorprogrammiert. Wenn im „Wir gegen die Anderen“ wir die Guten sind, ist das aus der Perspektive der Anderen genau umgekehrt. Dreh und wende es, wie du willst, am Ende lautet die Überschrift: „Jeder gegen jeden.

“Ob das stimmt, kannst du in jedem Nachrichtenportal, auf jeder Social-Media-Plattform nachprüfen. Das ist schnell erledigt. Heißer Suchtipp: Schau in die Kommentare …

Vielleicht geht’s ja gar nicht um ein Entweder/Oder, sondern um Balance?

Vielleicht geht es nicht um Gegnerschaft, sondern um Unterstützung?

Vielleicht sind die Helden von morgen bereits unter uns, als die Mentoren von heute?Jene, die andere beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen. Beflügeln, statt besiegen. Aufbauen, statt draufhauen. Achten, nicht ächten.

Das wär was! Das wär was ganz Neues – und wie ich meine, etwas verdammt Gutes! Dann würden wir nicht nur eine neue, sondern eine bessere Story erzählen. Deshalb habe ich unter das Logo der New Story Academy „Bessere Geschichten besser erzählen“ geschrieben.

 

Ob wir dort daran arbeiten, für sich selbst die Neue Geschichte zu schreiben, ob wir an Brandstorys arbeiten oder das nagelneue Bulletproof Story Development Tool nützen: wir erzählen in den unterschiedlichen Programmen stets unsere eigene Geschichte aus anderen Perspektiven: aus der unserer Gegenkräfte, unserer Mentoren, unserer Freunde & Partner, aus der unserer Kunden sowieso. Versuch’s mal bei deiner Story, du wirst staunen, was du dabei über dich, dein Unternehmen oder deine Marke entdeckst. So kannst du Konflikte in Kooperation verwandeln, alle gewinnen.

Apropos Bulletproof Story Development Tool. Das gibt’s noch kurze Zeit zum besonders attraktiven Pre-Launch-Preis (Launch Anfang Februar). Hier bekommst du mehr Infos dazu.

Als ich erstmals eine dieser wunderschönen Tool-Boxen mit den 180 prächtigen Karten in meinen feuchtfröhlichen Händen hielt, war das für mich ein echter Glückstag. Dabei war garnicht Dreitag der Freizehnte. Der kommt im Oktober wieder. Also: sei bereit und sorge dafür, dass es ein Tag wie jeder andere wird, ein Glückstag. Wie das geht? Schlag nach bei Goethe.

Und denke an die beiden lebensverändernden Weisheiten, die meine Großmutter, die alte Story Dudette, ihren Schülerinnen stets am letzten Schultag zu Mitternacht am Blocksberg mitgibt:

1. „Seid vorsichtig mit dem Aberglauben, der bringt nur Unglück.”

2. „New Story. New Glory.”

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PS: Weitere Artikel rund um Storys & Brands findest du im Blog von Markus Gull.

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