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Online-Marketing Best Practice 2019: 3 inspirierende Ideen für deine Online-Strategie, Social Media & Blog

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Erstellt von Carola Zentara on 22/12/2019

Online-Marketing Best Practice 2019: 3 inspirierende Ideen für deine Online-Strategie, Social Media & Blog

Was haben Søstrene Grene, Lisa-Marie Schiffner und die 10 beliebtesten österreichischen Blogs mit Online-Marketing zu tun? Sie alle zeigen inspirierende Beispiele, wie man 2019 österreichische Kunden begeistern konnte.

Eines hat 2019 ganz klar gezeigt: auf Online-Marketing zu verzichten ist keine Option. Egal, ob du Freelancer bist, ein kleines Unternehmen führst oder einem Platzhirsch in deiner Branche bist. 85% der Konsumenten führen vor einem Kauf eine Online-Recherche durch. Auch, wer mit Firmenkunden zu tun hat, muss online aktiv sein. Fast 50% der B2B-Einkäufer nutzt das Internet um nach Informationen, Lösungen und Lieferenten zu sichern.

Soweit die Statistik. In Wahrheit ist die Grenze zwischen B2B und B2C Kunden nicht so scharf. Wir schenken den Informationen unsere Aufmerksamkeit, die uns interessieren ob privat als Konsument oder beruflich als Business-Entscheider. Die hier vorgestellten Best-Practice Beispiele lassen sich daher in beiden Welten nutzen.

Für deine Zielgruppen-Definition solltest du zudem eine weitere Zahl im Hinterkopf behalten: Mehr als jeder zweite B2B-Käufer gehörte 2019 der Generation Y, also den Millennials an und ist an 73% der Kaufentscheidungen beteiligt. Frische Ideen sind also gefragt!

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Den Beitrag im Original und weitere Artikel findest du unter: 
https://zentara.work/blog/online-marketing-best-practice-2019
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#1 Inspiriert von Anna und Clara

Anna ist kreativ und hat einen Blick für das Ästhetische, während ihre Schwester Clara praktisch veranlagt und stets organisiert ist. Gemeinsam geben die Schwestern Tipps, wie du deinen Alltag durch Kreativität verschönern kannst. Anna und Clara sind die Gastgeberinnen bei Søstrene Grene, einer dänischen Interior- und Lifestylekette, die seit Ende 2017 auch in Österreich präsent ist.

Die DIY- und Rezept-Anleitung begegnen einem im Bastel-Blog des Unternehmens, wo aktuell 269 Inspirationen auf die Besucher warten. Hübsch inszenierte Bilder im Food-Blogger und Instagram Style mit einer ordentlichen Portion „Hygge“ zeigen, was möglich ist. Immer mit dabei: eine Videoanleitung. Videos und Blog verzichten dabei soweit wie möglich auf Text und Wort – eben gerade genug viel, dass noch eine sinnvolle Suchmaschinenoptimierung möglich ist.

Mit diesem Snack-Content-Schatz bespielt das Unternehmen sehr erfolgreich Facebook, Instagram, YouTube, Twitter, Pinterest und (Überraschung!) LinkedIn.

Online bedeutet für Søstrene Grene nicht Online-Shop. Keines der Produkte kann im Internet gekauft werden, sondern nur in den heimeligen Läden, die das Einkaufen zum Inspirations-Erlebnis machen. Im Internet werden in erster Linie Inspirationen geteilt.

Leitsatz des Geschäftsführer-Brüderpaars ist „Kill The Success“. Was erfolgreich verkauft wird, kommt nicht wieder. So haben die Kunden am Ende Produkte, die nicht jeder hat und den Eindruck, etwas Besonderes, Individuelles ergattert zu haben. Und genau diese Produkte können wiederum weiter individualisiert werden.

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Die wichtigsten Erkenntnisse

  1. Visueller Content erzählt mehr als tausend Worte.
  2. Der Kunde wählt nicht per se einen Kanal. Interessante Inhalte überzeugen auf allen Social Media Plattformen. Wichtig ist nur, ob sich dort deine Zielgruppe aufhält.
  3. Gute Inhalte leben von Mehrwert. Biete Lösungen. Sei inspirierend.
  4. Eine Marke funktioniert online insbesondere dann, wenn eine Persönlichkeit damit verknüpft werden kann.
  5. Personalisierung, internationale Waren und künstliche Verknappung führen zum Gefühl, etwas Individuelles gekauft zu haben.

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#2 Instagram rocken wie die Influencerin des Jahres

Die 18 jährige Grazerin Lisa-Marie Schiffner wurde 2019 vom Madonna Blogger Award zur Influencerin des Jahres gekürt. Ihr folgen auf Instagram aktuell 1,2 Millionen Menschen. Ihre jüngsten zwölf Posts zählen im Durchschnitt rund 167.000 Interaktionen. Die Engagement-Rate liegt bei ansehnlichen 13,57 Prozent. Jeder ihrer Posts erhält durchschnittlich 2.000 Kommentare, teilweise sogar deutlich mehr. Es gibt nur wenige Influencer mit Follower-Zahlen im mindestens siebenstelligen Bereich, die eine ähnlich hohen Interaktionsrate verzeichnen.

Lisa-Marie Schiffner setzt auf Comment Baiting, also das „Ködern von Kommentaren“. Jeder Post der Influencerin enthält einen klaren Call-to-Action: In nahezu jedem Posts stellt sie ihren Abonnenten eine Frage des Tages. Regelmäßig veranstaltet sie Preis-Verlosungen unter jenen Nutzern, die ein Kommentar absetzen. Oder sie stellt ihren Fans die Chance für einen persönlichen Kontakt in Aussicht – in Form einer Direktnachricht, eines Kommentars unter einen Post ihrer Follower oder ein Meet & Greet.

Zusätzlich setzt Lisa-Marie Schiffner auch auf andere Nutzersignale, die der Instagram Algorithmus honoriert und ihre Sichtbarkeit im Feed hochstuft. So ist der Begleittext zu jedem ihrer Posts ist so lang, dass die Nutzer auf „mehr“ tippen müssen, um ihn komplett lesen zu können. Auch animiert sie ihre Follower in diversen Posts dazu, durch eine Serie von Fotos durchzuswipen.

In den Texten setzt Lisa-Marie Schiffner konsequent auf persönliche Gedanken. Sehr oft mit im Bild und/oder Text sind Eltern und Geschwister. Neben Mode, Lifestyle, Reisen und Sport werden im Content-Mix auch Videos über kritischere Themen und Video-Anleitungen gepostet. 

Im Schnitt werden pro Post 23 Hashtags verwendet. Beiträge erscheinen durchschnittlich täglich. Gepostet wird dabei zwischen 19 und 20 Uhr, wobei der Mittwoch zu den beliebtesten Tagen zählt. 6% der Beiträge sind Videos. 10% der Postings sind werblich.

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Die wichtigsten Erkenntnisse

  1. Jeder Beitrag sollte einen persönlichen Bezug haben.
  2. Bitte aktiv um Likes, Kommentare und andere Interaktionen.
  3. Biete deinen Followern Belohnungen. Dies können auch Wertschätzungen in Form von Chats und Interaktionen in deren Feeds sein.
  4. Im Content-Mix haben neben Lifestyle Themen und saisonalen Postings auch nachdenkliche Momente Platz.
  5. Eine Mischung aus Foto, Video und Mini-Blog macht den Feed abwechslungsreich.
  6. Nur 10% der Beiträge sollten Produktpräsentationen oder werbliche Beiträge beinhalten.

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#3 Blogger-Style der 10 besten österreichischen Blogs

Österreich hat eine rege Blogger-Szene. Zahlreise Awards küren Jahr für Jahr die besten Blogs. Zudem veröffentlicht blogheim.at ein monatliches Ranking. Ein Blick auf Österreichs 10 beliebteste Blogs lohnt sich allemal, um Inspirationen für den eigenen Business-Blog zu erhalten.

Durchschnittlich besuchen jedes Monat 326 Tausend User einen der beliebtesten Blogs. Die durchschnittliche Sitzungsdauer beträgt 1 Minuten 17 Sekunden. Dabei werden im Schnitt 1,8 Seiten besucht. 22,32% lesen die Blogs am Desktop, 77,68% am Smartphone. Zu den wichtigsten Quellen zählen Facebook (45%), die Google Suche (29%), direkte Besuche (15%), Twitter (2%) und Pinterest (2%). Rund 2% der Besucher haben einen der Blogs über einen Backlink entdeckt. Über Newsletter bzw. E-Mail kommen 0,35% der Leser – wobei es hier mit 57% bzw. 23% zwei große Ausreißer nach oben gibt.

Die Blogs werden von Frauen wie Männern nahezu gleich gerne gelesen, wobei die weibliche Leserschaft mit 56% leicht überwiegt. Die meisten Leser sind zwischen 18 und 44 Jahre alt. Mit zunehmenden Alter nimmt die Leserschaft ab. Immerhin noch rund 9% der über 65-jährigen liest Blogs.

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Insgesamt existieren im deutschsprachigen Raum mindestens 200.000 sehr aktiv betriebene Blogs, die mehrmals täglich bis monatlich Beiträge veröffentlichen. Pro Monat werden rund 2 Millionen deutschsprachige Beiträge veröffentlicht.

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Ob News-Blog oder Rezepte-Tipps, alle Blogs zeigen die Autoren der einzelnen Beiträge. In Blogs von einem einzelnen Autor findet sich zudem meist eine Mini-Bio mit Foto in der Nähe des Beitrags. Für Business-Blogs sicher anfänglich noch etwas ungewohnt, erfolgreiche Blogger zeigen Gesicht. Das Hauptbild ist aus keiner Stock-Datenbank, sondern zeigt das Thema in Aktion, sympathisch präsentiert vom Autor des Beitrags.

Mittlerweile obligatorisch ist eine Pinterest taugliche Bilder-Strecke und vorbereitete Pins, die geteilt werden können. Das Hochformat hat die klassischen Blog-Bilder abgelöst und wird von den mobilen Lesern sicher goutiert. Gerne auch integriert werden YouTube Videos. Seit vergangenen Jahr immer öfter beobachtet habe ich zudem sogenannte Blogcasts: Der Inhalt des Blogbeitrags wird als Audio angeboten und kann in einer Podcast-App abonniert werden.

Bei den beliebtesten Blogbeiträgen fällt zudem auf, dass gerne mehr als eine Stimme spricht: es wird interviewt, zitiert und Gastartikel angeboten. Gerade persönliche Blogs werden dadurch vielseitiger und profitieren von einer Bandbreite an verschiedenen Meinungen. Neben den obligatorischen Kategorien und einer Startseite, die die aktuellsten Beiträge präsentiert, bieten viele Blogs zudem eine Übersicht zu den beliebtesten Artikeln, sortiert nach Themengebieten. Für Leser ist dies eine ideale Möglichkeit, um sich in ein Thema hinein zu tigern.   

Wer bekannt ist, geizt nicht damit. Stolz wird in der rechten Info-Spalte das aktuelle Buch, der gewonnene Blogger-Award, TV-Mitschnitte und/oder Veranstaltungen gezeigt. Fixer Bestandteil ist zudem eine Logoleiste unter dem Motto: „Bekannt aus…“ sowie Partner, mit denen regelmäßig kooperiert wird.

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Die wichtigsten Erkenntnisse

  1. Wer blogt, muss auch in Social Media präsent sein. Die Inspirations-Suchmaschine Pinterest wird dabei zunehmend wichtiger.
  2. Ein Newsletter kann nach wie vor eine zentrale Informationsquelle für deine Leser sein – ein Must-Have ist er allerdings nicht mehr.
  3. Backlinks bringen nicht nur Leser auf deine Website, sondern stärken auch deine digitale (SEO-)Reputation.
  4. Blogs leben von Persönlichkeiten. Leser möchten den Autor sehen.
  5. Blogs bestehen nicht nur aus Texten. Videos, Blogcasts, Bilder und Infografiken lockern die Inhalte auf.
  6. Blogs benötigen Struktur. Kategorien, eine Best-Off Liste und eine grafisch tipptopp gestaltete Startseite sind obligatorisch.
  7. Leser lesen gerne, was andere gerne lesen. Elemente wie Auszeichnungen, Klick-Statistiken und Lesetipps stärken das Vertrauen.
  8. Gute Blogs sind abwechslungsreich und bieten Platz für Gastautoren und Interviewpartner.

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Meine 2 Cents

Ich hoffe, dieser Rückblick auf das Jahr 2019 konnte dir die eine oder andere Inspiration für deine eigene Online-Strategie, Social Media Auftritt oder Business-Blog geben!

Gerade im Web entstehen immer wieder neue Trends. Waren Anfang 2019 noch Puzzle-Feeds in Instagram der Renner, sind es jetzt Fotos a la Nan Goldin. Als Online-Strategin möchte ich dir mit auf den Weg geben, dass ein regelmäßiger Blick über den eigenen Tellerrand dein Online-Marketing inspirieren kann. Wenn du spannende Taktiken entdeckst, wende sie an. Bist du der erste in deiner Nische, hast du ein Alleinstellungsmerkmal, dass dein Unternehmen 2020 beflügeln kann.

 

Ich wünsche dir viel Erfolg im kommenden Jahr!
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Likometer: Influencer Statistiken, https://likeometer.co/

SimilarWeb: Hochrechnungen über die Nutzung von Websites, https://www.similarweb.com/

Blogheimat: Die Heimat der österreichischen Blogszene,  https://www.blogheim.at/

Verband österreichischer Handelsunternehmen: Handelsverband Omnichannel Readiness Index 2.0 (ORI), https://www.handelsverband.at/publikationen/studien/handelsverband-omnichannel-readiness-index-2019/

Sana Commerce EMEA B.V.: Der digitale Wandel im B2B-Einkauf – Report 2019, https://www.sana-commerce.com/de/der-digitale-wandel-im-b2b-einkauf-report-2019/

Sana Commerce EMEA B.V.: Darf ich vorstellen? Die B2B Kunden des 21. Jahrhunderts! https://www.sana-commerce.com/de/blog-de/b2b-kunden-des-21-jahrhunderts/

Christian Buggisch: Wie viele Blogs gibt es in Deutschland? https://buggisch.wordpress.com/2016/02/23/wie-viele-blogs-gibt-es-in-deutschland/

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Den Beitrag im Original und weitere Artikel findest du unter: https://zentara.work/blog/online-marketing-best-practice-2019