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Homeoffice hat sich in vielen Unternehmen als Rettungsanker während des ersten Lockdowns erwiesen und wird als stärkste Veränderung im Arbeitsleben wahrgenommen.

Redaktion 29.01.2021

Arbeitsplätze in den Zeiten von Corona

Wirkungsvolles Krisenmanagement nimmt wegen Covid-19 ab, die Arbeitnehmer fühlen sich immer weniger gehört.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die aktuelle Studie „Österreichs Unternehmen im Corona-Griff” von Great Place to Work stimmt nachdenklich: Die andauernde Krisensituation hat mittlerweile folgenschwere Auswirkungen auf das gegenseitige Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden.

„Wer in den letzten Jahren seine Kultur-Aufgaben gemacht hat, kann auch in der Krise auf dem stabilen Fundament des Vertrauens aufbauen”, meint dazu Doris Palz, Managing Director von Great Place to Work. „Wenn alle im Unternehmen an dasselbe glauben, lässt sich auch eine unvorhersehbare Zukunft gestalten.”
Die Folgen der Krise zeigen sich bei Top-Führungskräften und dem Mittel-Management am stärksten ausgeprägt: 67% der First Level- Führungskräfte sowie 52% des mittleren Managements fühlen sich von der Krise persönlich belastet.

Orientierung dringend gesucht

Bei einem Viertel der Führungskräfte des mittleren Managements geht das Belastungssymptom Hand in Hand mit der Sorge um Arbeitsplatzverlust. Ähnlich verbreitet ist mit 27% die Angst vor Jobverlust bei Menschen, die weniger als zwei Jahre in ihrer Firma tätig sind.

Die Unsicherheit der Führung zieht eine Verunsicherung bei Mitarbeitenden nach sich: Im Vergleich zur Great Place to Work Trend-Studie Juni 2020, als noch 57% der Befragten bestätigten, dass die Führungskräfte auch für ihre Ängste und Sorgen offene Ohren haben, erleben dies in der November Erhebung nur noch 41% der Befragten. Dieser Wert ist innerhalb von nur fünf Monaten um 16% gesunken.
Im Juni zeigten sich die Befragten gut informiert, was die Corona-Maßnahmen in ihrer Organisation betrifft. Knapp drei Viertel gaben demzufolge an, das Gefühl zu haben, stets auf dem Laufenden zu sein.
Die aktuellen Werte zeigen ein anderes Bild: Nur noch 57% der Befragten geben an, über die Maßnahmen der eigenen Organisation im Zusammenhang mit der Corona-Thematik gut informiert zu sein.
Befragt um die Vorbildwirkung der Führungskräfte, gaben im Juni 2020 immerhin 37% an, dass sie ihre Führungskräfte vorbildhaft wahrnehmen.
Die aktuelle Studie macht auch diesbezüglich nachdenklich: Lediglich 28% – also etwas mehr als ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer – stimmen der Aussage „Die oberen Führungskräfte leben die besten Eigenschaften unserer Organisation vor” zu.
Waren im Juni 2020 noch beachtliche 42% davon überzeugt, dass sich aus der Coronakrise für ihr Unternehmen neue Chancen und Möglichkeiten ergeben und sie daher gestärkt aus der Krise gehen werden, sind es jetzt nur mehr 33%, die sich optimistisch zeigen – ein alarmierender Rückgang also um beinahe zehn Prozent.

Die wichtigsten Wünsche

Auf die Frage nach den drei Dingen, die sich im Unternehmen ändern sollen, haben 85% der Befragten geantwortet und folgende Top-Wünsche genannt:

Mit 16% aller Nennungen liegt die Sehnsucht nach klarer, kompetenter und empathischer Führung auf Platz 1. Danach folgt der Wunsch nach einer von Vertrauen geprägten Firmenkultur, in der gegenseitige Wertschätzung und Respekt gelebter Alltag sind (14%) – gleichauf mit Themen, die eine finanzielle Entschädigung beinhalten.
Homeoffice und dessen Ausstattung rangieren, gepaart mit dem Wunsch, auch weiterhin teilweise im Homeoffice arbeiten zu können, mit elf Prozent knapp dahinter.

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