••• Von Alexander Haide
WIEN. Tausende Wechselwillige und mehr als 140 Arbeitgeber haben in der Marx Halle „Job Changer”, veranstaltet von der Initiative „10.000 Chancen”, zum größten Afterwork-Event des Jahres gemacht. Mit mehr als 200 Experten setzte das Event auch in der Diskussion um die Zukunft der Arbeit, gerade in Zeiten intensiver Lohnverhandlungen, neue Impulse.
Folgen der Unzufriedenheit
Der Ansatz: Zwei von fünf Arbeitnehmern sind mit ihrem Job nicht glücklich, drei von zehn haben bereits innerlich gekündigt. Zudem gehe die Hälfte der Menschen nicht gerne zur Arbeit, stellte der Randstad-Workmonitor 2023 fest.
„Welche Auswirkungen das auf unsere Gesellschaft hat, lässt sich noch nicht abschätzen”, erläutert Bernhard Ehrlich, Veranstalter von „Job Changer 2023”. „Ein Drittel der arbeitenden Menschen ist bereit den Job zu wechseln. Tendenz steigend.”
Zukunftsforscher Tristan Horx unterstrich die Notwendigkeit, alte Arbeitsmodelle zu überdenken. Die junge Generation hinterfrage Arbeitsnormen. Künstliche Intelligenz, so seine Prognose, werde Arbeitsprozesse vereinfachen, aber nicht ersetzen. Horx hob zudem die Bedeutung von „Generationsübersetzern” in Unternehmen hervor, die die Kommunikation zwischen verschiedenen Altersgruppen verbessern.
Keine Bittsteller
Die Zeiten, in denen Angestellte Bittsteller waren, die aufwendige Bewerbungsverfahren durchlaufen mussten, seien jedenfalls vorbei, so Ehrlich: „Deshalb begegneten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer hier auf Augenhöhe.” Die Veranstaltung unterstreiche die Sinnhaftigkeit innovativer Ansätze in der Arbeitsvermittlung: „Erfolgreiche Unternehmen begeben sich in offene Diskursräume, die die Menschen in den Mittelpunkt stellen. ‚Job Changer' war ein solcher Ort des Dialogs und der Inspiration.” Angesichts der Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt könnte diese Initiative ein Modell für zukünftige Entwicklungen bieten.
Die Veranstaltung habe gezeigt, wie der direkte Dialog zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern neue Perspektiven eröffnen und zur Arbeitsmarktintegration beitragen könne.