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© Fototeca ENIT/Paola Ghirotti

Bella Italia hat in der Gunst der österreichischen Urlauber stark zugelegt.

britta biron 13.04.2018

2017 war ein starkes Reisejahr

Erstmals zeigen sich im Urlaubsverhalten der Österreicher deutliche Verschiebungen.

••• Von Britta Biron

WIEN. „Nach vielen Jahren des herbeigeschriebenen Reisebooms kann jetzt auch die Grundlagenforschung bestätigen: Die Österreicher verreisen im Urlaub wie nie zuvor”, fasst Peter Zellmann, Leiter des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung, die Auswertung der Reisesaison 2017 zusammen. Seit Beginn der Analyse im Jahr 1995 ist der Anteil der Nichtreisenden im Vorjahr auf einen historischen Tiefstand von 36% gesunken.

Italien überholt Österreich

Wenig verwunderlich dabei ist, dass die Frage „Urlaub ja oder nein” stark von den finanziellen Mitteln abhängt. Während bei den Geringverdienern mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 € p.M. mehr als die Hälfte (53%) nicht verreist ist, waren es bei den Besserverdienern (über 3.000 € p.M.) nur 14%. Die Auswertung nach Bildungsgrad zeigt ein sehr ähnliches Bild: Je niedriger, desto seltener verreist man.

Deutliche Verschiebungen beim Haupturlaub gab es auch bei den Top-Destiantionen: Erstmals liegt nicht Österreich klar in Führung, sondern wird, wenn auch nur knapp, von Italien geschlagen.
Davon aber abzuleiten, dass Urlaub in der Heimat für die Österreicher generell uninteressanter wird, ist falsch. Immerhin weisen die Nächtigungszahlen der Statistik Austria für das Vorjahr auch bei den heimischen Urlaubern ein Plus aus, was vor allem an den vermehrten Zweit- und Drittreisen liegt, bei denen die Motive weniger Sonne und Strand, sondern Gesundheit, Erholung, Kultur und Sport sind.

Weniger Türkeiurlauber

Kroatien bleibt weiterhin auf Rang drei und ist in der Gunst der Österreicher sogar noch weiter gestiegen.

An Attraktivität deutlich eingebüßt hat dagegen die Türkei: Während 2014 noch fünf und 2015 sogar sechs Prozent der Österreicher ihren Haupturlaub dort verbracht haben, waren es im Vorjahr nur noch magere zwei Prozent.
Fernreisen spielen mit insgesamt elf Prozent Anteil beim Haupturlaub weiterhin eine vergleichsweise kleine Rolle; an Beliebtheit zugenommen haben Ziele in Asien und Lateinamerika, eine gegenteilige Entwicklung zeigt sich für Nordamerika und Afrika.

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