Wien. So wie Konsumgüter um Konsumenten konkurrieren, stehen Städte und Regionen im Wettbewerb um Bewohner, Touristen, Arbeitskräfte und Unternehmen sowie Investoren. Aber wie stark sind die großen österreichischen Städte als Marke? Welche ist die stärkste? Welche am attraktivsten?
Die Brandmeyer Markenberatung und das Marktforschungs-Institut Konzept & Markt stellen die erste bevölkerungsrepräsentative Studie zum Thema Stadt als Marke vor: Die 20 größten Städte Österreichs wurden einbezogen – sowie Eisenstadt, Kufstein und Hallein.
Eigenständiges Profil
Bernhard Klein, Partner der Brandmeyer Markenberatung, hat schon erfolgreich für den Wiener Tourismusverband das Markenmanagement entwickelt und berät gemeinsam mit seinen Partnern eine Vielzahl von Städten und Des-tinationen, darunter Hamburg, Mannheim, die Region Fulda, Lübeck oder auch Baden bei Wien.
„Die Studie ist eine Hilfestellung für Stadtentwickler und Stadtvermarkter und liefert für jede der 23 Städte ein eigenständiges Profil bezüglich Markenstärke und Attraktivität”, so Klein.
Für jede der 23 Städte wurde ein eigenes Profil entwickelt, das neben der Markenstärke und den Facetten der Attraktivität zeigt, ob mit der Stadt bestimmte Vorstellungen verbunden werden und wie viel Prozent der österreichischen Bevölkerung die Stadt schon besucht haben.
St. Pölten ist ganz hinten
Die erste Überraschung: Salzburg ist noch vor der Bundeshauptstadt die stärkste Stadtmarke in Österreich, sowohl bei jungen Menschen (bis 29 Jahre) als auch in der mittleren (30 bis 49 Jahre) und der älteren Generation (ab 50 Jahren).
Wien liegt deutlich dahinter auf Platz 2, es folgen gleichauf Graz und Innsbruck.
Wiener Neustadt, Wolfsberg, St. Pölten und Wels haben übrigens die niedrigste Markenstärke.
Der Stadtmarken-Monitor ermittelte neben der Markenstärke auch neun konkrete Teildimensionen der Gesamtattraktivität (Sympathie, gute Gründe zum Wohnen und Leben, klares Bild, guter Ruf, Einzigartigkeit, Zuzugsbereitschaft, Ziel als Städtereise, zukünftige Entwicklung, Gesamtattraktivität).
Zusätzlich wurden acht Facetten der Attraktivität (Lebensqualität, wirtschaftliche Stärke, Attraktivität der Innenstadt, Schönheit des Stadtbilds, Sauberkeit und Sicherheit, Attraktivität für junge Leute, Attraktivität für ältere Leute, Attraktivität für Familien) ermittelt.
Graz ist eine Familienstadt
Fazit: Salzburg führt bei fast allen Teildimensionen, nur bei zwei Dimension des Markenbilds ist Salzburg auf Rang 2 hinter Wien gelandet – nämlich bei den individuellen Vorstellungen über eine Stadt („konkretes Bild vor Augen”) und ob die Stadt schon einmal besucht wurde.
Bei der Attraktivität führt aber Salzburg, gefolgt von Innsbruck, Baden und Graz. Bei der Frage nach Sauberkeit und Sicherheit liegt Wien auf Platz 17, führt aber bei der wirtschaftlichen Stärke und der Attraktivität für junge Leute. Bei der Frage Attraktivität für ältere Leute führt Baden und bei der Attraktivität für Familien liegt Graz an erster Stelle.