DOSSIERS
© Österreichischer Franchise-Verband

Mrs. Franchising ÖFV Generalsekretärin Barbara Steiner kümmert sich um sämtliche Angelegenheiten des Verbandes – für Franchising in Österreich.

Redaktion 13.11.2020

Franchising in Österreich

Barbara Steiner, Generalsekretärin des ÖFV, über den Verband, Vorteile des Franchising und Chancen der Krise.

BRUNN/GEBIRGE. Der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV) ist Repräsentant der österreichischen Franchise-Wirtschaft und niemand weiß besser über ihn Bescheid als seine Generalsekretärin Barbara ­Steiner. Zeit für ein Interview.

medianet:
Was sind die Auf­gaben des ÖFV?
Barbara Steiner: Als integrativer Motor der Franchise-Szene vertritt der Verband die Interessen seiner Mitglieder in der Öffentlichkeit und forciert den Austausch mit Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, um die nachhaltige Qualitätssicherung im Franchising zu fördern. Diese wird durch den ÖFV System-Check unterstützt, zu welchem sich alle ordentlichen Mitglieder mindestens einmalig verpflichten.

Der ÖFV gilt als Kommunikationsplattform und forciert den Ausbau von Image und Bekanntheitswert des Franchisings. Zudem vernetzt der Verband Franchise-Geber mit Franchise-Interessenten und stellt seinen Mitgliedern ein umfassendes Experten-Netzwerk zur Verfügung.
Ebenso zählen themenspezifische Veranstaltungen zum vielfältigen Angebot des Österreichischen Franchise-Verbandes.


medianet:
Was macht Franchising so zukunftsträchtig und was sind die konkreten Vorteile einer Franchise-Partnerschaft?
Steiner: Franchising ist ein Vertriebs- und Organisationskonzept, das es ermöglicht, eine erfolgreiche Geschäftsidee mehreren Partnern zur Verfügung zu stellen und so den Geschäftstyp zu multiplizieren. Der Franchise-Geber hat das Geschäftskonzept entwickelt und erprobt. Die Franchise-Nehmer (auch Franchise-Partner genannt) setzen dieses Konzept als selbstständige Unternehmer in ihrem Standort um und nutzen die Erfahrungen des Franchise-Gebers und die Vorteile des Systems.

Darüber hinaus erhält der Franchise-Nehmer laufende Beratung und Betreuung. Der Franchise-Geber ist verpflichtet, das System permanent weiterzuentwickeln und zu schützen. Im Gegenzug bezahlt der Franchise-Nehmer eine Einstiegsgebühr – abhängig von der Bekanntheit der Marke, der Branche und dem Entwicklungsstand des Franchise-Systems – sowie eine laufende Franchise-Gebühr, meistens abhängig vom Umsatz.


medianet:
Hat der Franchise-Nehmer sonst noch Pflichten?
Steiner: Der Franchise-Nehmer verpflichtet sich, das Konzept systemkonform umzusetzen und anerkennt die Verantwortung für das gesamte System und somit auch für die anderen Franchise-Nehmer. Das ‚Herzstück' des Systems stellt die sogenannte Know-how-Dokumentation dar. In dieser befindet sich das gesammelte Wissen des Systems – also sämtliche praktische Kenntnisse, die auf Erfahrungen und Erprobungen des Franchise-Gebers basieren und die geheim, wesentlich und identifiziert sind.

Basis des Franchisings ist die Partnerschaft selbstständiger Unternehmer, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich ein erfolgreiches Konzept für alle gewinnbringend umzusetzen. Franchising ist also eine Partnerschaft für gemeinsamen und langfristig wirtschaftlichen Erfolg.


medianet:
Welche Chancen ergeben sich aus Ihrer Sicht aus der Krise?
Steiner: Die Coronakrise hat uns gezeigt, dass es für selbstständige Unternehmer einfach wichtig ist, nicht allein durch schwierige Zeiten gehen zu müssen! Das Gefühl, in einem Netzwerk zu sein und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, war und ist schon sehr hilfreich.

Eine Chance ist somit sicherlich, die Partnerschaft zu vertiefen, noch stabiler zu machen und das gegenseitige Vertrauen weiter zu verstärken. Gemeinsam durch die Krise stärkt die Beziehung allemal! In den Gesprächen mit unseren Mitgliedern kommt auch immer wieder heraus, dass gerade im Bereich der Digitalisierung von Leistungen innerhalb des Systems wie auch zum Kunden hin Riesenschritte gegangen wurden. Diesen Drive mitzunehmen, macht sicherlich Sinn und kann als Chance gesehen werden.
Last but not least sehe ich auch eine große Chance in der Rekrutierung neuer Franchise- Partner. Gerade jetzt erkennen Menschen in unselbstständiger Tätigkeit, dass die gefühlte Sicherheit in einem Angestelltenverhältnis relativ ist. Diese Erkenntnis erleichtert die Entscheidung für eine selbstbestimmte Tätigkeit und den Schritt in die Selbstständigkeit. Franchising bietet – mit einem starken Partner an der Seite – dafür eine gute Möglichkeit.

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