••• Von Carina Felzmann
WIEN. Vielleicht wäre ich selbst heute Franchise-Partner, wenn ich vor 25 Jahren von diesem Weg in die Selbstständigkeit – neben der klassischen Gründung und Betriebsübernahme – erfahren hätte. Seit 2011 veranstalte ich alle zwei Jahre die Franchise Messe für Österreich und seit 2013 für Deutschland. In dieser Zeit durfte ich viele junge und etablierte Marken und Konzepte kennenlernen. Die Vielfalt von Franchising ist enorm: Gastro, Fitness, Handel, Handwerk, Dienstleistung – Franchising ist in allen Branchen mittlerweile etabliert. Was sie vereint, ist die Idee des „Brand-Sharens”, also der Gedanke, sich gemeinsam mit einer Marke selbstständig zu machen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Gemeinsam statt einsam, selbstständig, aber nicht allein! In der Coronazeit wurde das Erfolgsmodell des Miteinanders klar sichtbar und messbar.
Einfacher Start ins Business
Auch der Start als Unternehmer kann einfacher nicht sein: Es wartet bei den meisten Systemen eine Art „Unternehmensschmiede” auf den neuen Franchise-Partner. Schulungen sind angesagt, es ist nicht notwendig, jeden Fehler selbst zu machen. Voneinander lernen hört auch nach dem Start nicht auf. Viele Systeme bieten Jahrestagungen, Workshops – und das im eigenen Interesse: Alle Franchise-Partner sind Botschafter der gemeinsamen Marke. Stolpert jemand, könnte das auch die anderen betreffen. Alle im System Tätigen haben daher ein grundlegendes Interesse, dass jeder Mitwirkende erfolgreich ist.
„People Business” Franchising
Wer als Franchise-Partner aktiv ist, hat es mit vielen Menschen zu tun: Mitarbeiter, Kunden, andere Franchise-Partner, die Zentrale. Das ist von Vorteil, wenn man selbst den Wert des „Miteinanders” schätzt. Einzelgänger werden selten glücklich.
Hat man oder frau (ja, die werden auch im Franchising immer sichtbarer!) sich für ein System entschieden, beginnt eine Reise als Unternehmer, die weiteres Wachstum gut ermöglicht. Das ist vielleicht ein weiterer, besonderer Unterschied zu unseren klassischen KMU in Österreich, wo sich die meisten in der Gruppe bis zu zehn Mitarbeitern wiederfinden.
Skalierbares Modell
Der Kern des Franchisings besteht darin, dass es ein skalierbares Geschäftsmodell ist. Die Basis: Franchise-Partner duplizieren die Grundidee des Franchise-Systems. Gleichzeitig können sie selbst dadurch wachsen, indem sie einen weiteren Standort – bzw. mehrere – übernehmen und so zu Multi-Unit-Partnern (Partner mit mehreren Standorten) werden. In den USA, wo natürlich eine besonders offene Haltung zum Unternehmertum vorherrscht, ist es in der Franchise-Wirtschaft zudem verbreitet, sogar mehrere Marken gleichzeitig als Franchise-Partner zu führen (Multi-Brand-Franchise).
Frankfurt wartet!
Aber auch bei uns hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren viel beim Franchising getan: „Glücksritter” sind selten unterwegs (nicht mehr als in der klassischen Wirtschaft), und der Trend geht schon lange in Richtung Qualität.
Wer sich ein Bild von der lebendigen, bunten Szene machen möchte, ist bei der kommenden, internationalen Franchise Expo von 10. bis 12. November in Frankfurt herzlich willkommen!
www.franchise-expo.com