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© Ikea (2)

Hochgezogen „Etwa alle drei Wochen kam ein Stockwerk dazu. Jedes Mal wurden ca. 590 m³ Beton verarbeitet”, beschreibt Ikea Construction Manager Robert Charuza die Baufortschritte.

Redaktion 27.08.2021

Husbygge – wie Ikea ein cooles Haus baut

Projektleitung, Erweiterung und Konstruktion über „ihre” Baustelle. ­Stellvertretend für alle, die an der Entstehung des hus beteiligt waren.

Wir wollen ein guter Nachbar sein – das stand für uns von Anfang an fest”, betont Ikea Expansion Manager Jan Janko. „Ja, mit einer Baustelle dieser Größenordnung hat man’s nicht leicht. Als Bauherr nicht und als Anrainer schon gar nicht. Wir haben zwar immer versucht, so belästigungsfrei wie nur irgend möglich zu arbeiten und haben auch im Vorfeld unsere unmittelbaren Bauvorhaben kommuniziert – ich verstehe aber, wenn jetzt alle glücklich sind, dass die Baustelle Geschichte ist. Ich bin es auch”, zeigt sich Janko, der als quasi „guter Geist” die Schnittstelle zwischen den Stakeholdern bildete, erleichtert.

Platz für Neues

In den letzten zwei Jahren entstand dort, wo früher die ÖBB ihr Headquarter hatte, ein mehrgeschoßiger Park mit Dachterrasse, ein Treffpunkt für alle. „Die Herausforderung beim Abbruch war die Porosität des Mauerwerks”, erzählt die für den Abbruch verantwortliche Ikea Construction Project Managerin Adela Beganovic: „Sie hat dazu geführt, dass aus Sicherheitsgründen die oberen beiden Etagen an der Mariahilfer­straße und im Bereich des U-Bahn-Ausgangs händisch abgetragen werden mussten.” Dem nicht genug, kam dann noch ­Corona, die Baustelle ging in eine „Zwangspause”. Aber der Reihe nach …

Im Herbst 2019 konnte mit den Vorbereitungen für die Bauarbeiten begonnen werden, im Frühjahr 2020 mit dem tatsächlichen „hus-Bau”. „Mittlerweile wurden rund 2.000 t Bewehrung und 13.000 m³ Beton verbaut, unsere Installateure haben 40 km Rohre im Beton eingelegt – diese werden den Baukörper temperieren, 20.000 m² Blechkanäle, in denen konditionierte Luft durch das Gebäude transportiert wird, 2.000 Heizungs- und Kältearmaturen, 20.000 Stahlleitungen für Heizung und Kühlung sowie 9.000 Abflussleitungen für Regenwasser und Schmutzwasser”, zählt Construction Manager Robert Charuza auf und holt nochmals Luft: „Dazu kommen von den Elektrikern 90 lfm Schaltschränke, die die installierte Gesamtleistung von 3.300 kVA im hus versorgen, 310.000 m Kabel und Leitungen, um die zuvor angeführte Elektroleistung zu verteilen, 85.000 m IT-Kabel für die Versorgung von EDV und Sicherheitstechnik sowie – last, but not least – rund 3.700 Lichtpunkte, die das Haus zum Strahlen bringen werden.”

Offene Ebenen im Inneren

Und im hus selber? „Alles ist offen und unkompliziert – mittels zentralem Void im Haus mit Rolltreppen und Treppen, die alle Stockwerke von Ikea und dem Hostel bis hinauf zum Dach verbinden. Auch den Zugang zur Dachterrasse haben wir absichtlich sehr einfach gestaltet”, so Ikea-Projektleiterin Sandra Sindler-Larsson. Lachend erläutert sie: „Die Besucher können selbst entscheiden, wie viel Zeit sie im Gebäude verbringen möchten.”

Wie man das Projekt in einem Satz zusammenfassen könnte? Alle sind sich einig: „Wir arbeiten alle gemeinsam an Lösungen, die für alle perfekt sind. ‚Tillsammans', schwedisch für ‚zusammen' – das ist Teil unserer Ikea-DNA!”

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