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Redaktion 22.11.2024

Kriminalität: Laufend neue Vorgehensweisen

Obwohl die Zahl der Straftaten seit einigen Jahren wieder ansteigt, bleibt die Aufklärungsquote mit 52,3 Prozent auf hohem Niveau. Es gilt aber, aufzupassen.

2023 wurden in Österreich 528.010 Anzeigen erstattet, acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. Trotz mehr Anzeigen werden mehr als die Hälfte der Delikte aufgeklärt. Damit steigt auch der Anteil der Ausforschungen um 8,2%. Der größte Anstieg wurde in den Bereichen der Eigentums- und Wirtschaftskriminalität verzeichnet, belegt die aktuelle Kriminalstatistik.

„Unser Dank gilt all den Polizisten, die tagtäglich für die Bürger im Einsatz stehen”, erklären Gerhard Karner, Bundesminister für Inneres, Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, und Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts im Rahmen der Veröffentlichung der Kriminalstatistik. Die Exekutive leistet einen Beitrag, der die Sicherheit in Österreich gewährleistet und den Kriminellen klar zeigt, dass man ihnen weiterhin vehement und konsequent entgegentritt. „Wir möchten uns auch bei der österreichischen Bevölkerung bedanken”, halten sie fest, denn „gestiegene Anzeigenzahlen bedeuten nicht per se einen Anstieg der Kriminalität, sie bedeuten auch, dass uns die Öffentlichkeit vertraut.” Eine ­Analyse, worauf es zu achten gilt:

Eigentum: mehr Aufklärung

2023 wurden 162.242 Anzeigen im Bereich der Eigentumskriminalität erstattet. Nieder­geschrieben sind die Delikte in den Paragrafen 127 bis 131 StGB und sie beinhalten den Diebstahl, den schweren Diebstahl, den Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen sowie den gewerbsmäßigen Diebstahl und den Diebstahl im Rahmen einer kriminellen Vereinigung.

Die Aufklärungsquote ist im Steigen begriffen, die Straftatenanzahl im Sinken. Wurden 2014 von 234.325 Straftaten 17,1% aufgeklärt, so wurden nun 28,9% der 162.242 Taten aufgeklärt. Kurz gesagt: Es gibt weniger Eigentumsdelikte, aber es werden stetig mehr davon aufgeklärt.
Für den Handel relevant sind die Zahlen hinsichtlich „Einbrüche in Automaten”, die sich verdoppelt haben. Gemäß einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs werden NFC-Zahlungen mit widerrechtlich erlangten NFC-fähigen Karten oder Geräten ebenfalls als Einbruch gewertet.

Wirtschaftsdelikte steigen

Beim Thema Wirtschaftskriminalität ist im Vergleich der Jahre 2014 und 2023 mehr als eine Verdopplung festzustellen. Vergangenes Jahr kam es zu 103.330 Straftaten, von denen knapp die Hälfte aufgeklärt wurde. Die Wirtschaftskriminalität gliedert sich unter anderem in die Bereiche Betrug, Wirtschaftsdelikte, Urkundenkriminalität und den Missbrauch unbarer Zahlungsmittel. In die Gesamtzahl der Wirtschaftsdelikte fallen auch jene der gesondert kommunizierten Internetbetrugsfälle. Von den über 100.000 Fällen waren 64.276 Betrugsdelikte.

Trick- und Anrufsbetrug ist auch für Händler relevant. Die Täter täuschen dem Opfer dabei oftmals eine Notlage vor, wie etwa eine defekte Bankomatkarte oder ausgegangenes Benzin. Delikte im Bereich des Anrufbetrugs stellen auch im Jahr 2023 eine große Herausforderung für die österreichische Polizei dar. Die Täter kontaktieren die Opfer telefonisch und bringen diese dazu, finanzielle Vorleistungen durchzuführen. Ein „Klassiker” in diesem Bereich ist ein falscher Bankmitarbeiter, der zu Überweisungen auffordert. Weitere Möglichkeiten sind die Vortäuschung von technischem Support, etwa von Microsoft, oder dass sich jemand als Mitarbeiter eines Online-Handelspartners ausgibt.

Einander helfen

Insbesondere die Bereiche Cybercrime und neue Technologien stellen die Polizei vor massive Herausforderungen. Darum ist in der Kriminalitätsbekämpfung nicht nur ein nationaler, sondern auch ein internationaler Ansatz entscheidend. Kooperationen zwischen Behörden und Strafverfolgungsbehörden sowie Justiz sind auf internationaler Ebene notwendig, um Kriminalitätsfelder effektiv und nachhaltig bekämpfen zu können.

Doch was geschieht, wenn tatsächlich vor Ort etwas passiert? Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin von Spar, erklärt dazu: „Die Zeiten sind für viele Menschen nicht einfach, und gerade jetzt im Herbst und vor Weihnachten steigen erfahrungsgemäß die kriminellen Handlungen in unseren Märkten. Da kann es sein, dass unsere Märkte Ziele von kriminellen Handlungen werden.”
Das betrifft natürlich alle Lebensmittelhändler – die Palette reicht von Ladendiebstählen und Betrug mit NFC-Karten, über Falschgeld bis hin zu physischen oder psychischen Übergriffen und Bandenkriminalität.

Tun, nicht reden

„Es kommt zum Glück nicht regelmäßig vor, dass unsere Mitarbeiter bedroht werden. Wenn es aber passiert – oder gar ein tätlicher Übergriff geschieht –, nehmen wir als Spar selbstverständlich unsere Verantwortung wahr”, stellt sie klar.

Das Unternehmen arbeitet hierbei mit der Opferschutz-Einrichtung Weißer Ring zusammen, damit eventuell betroffene Mitarbeitende psychologische Hilfe und Unterstützung erhalten. Berkmann meint abschließend: „Spar trifft viele Maßnahmen, damit nichts passiert, und wir reden hier nicht, sondern tun einfach. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter steht für Spar an erster Stelle.”

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