••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Rund 9,2 Mio. Lebensversicherungsverträge gibt es in Österreich; 46% der österreichischen Haushalte haben einen Lebensversicherungsvertrag, meldet der Österreichische Versicherungsverband VVO.
Durchschnittlich geben die Österreicher 785 € pro Jahr für Lebensversicherungen aus. Die Lebensversicherungsgesellschaften verwalten in Österreich ein Vermögen von rund 70 Mrd. €; das entspricht rund 12% des Veranlagungsvermögens der privaten Haushalte..
Leben hat tiefe Taschen
Damit zählen die Lebensversicherer zu den größten institutionellen Investoren des Landes. Durch langfristige und konservative Veranlagung stabilisieren sie den Finanzmarkt und damit die gesamte Wirtschaft; darüber hinaus leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Staatsschulden, so der VVO.
Das Kreditvolumen privater Haushalte für den Immobilienerwerb beträgt rund 100 Mrd. €. Ein Großteil dieser Kredite könnte ohne eine Lebensversicherung zur Besicherung nicht vergeben werden. Bereits jetzt investieren Lebensversicherer auch in die Schaffung von Wohnraum.
Zudem könnte zukünftig durch eine Liberalisierung der Veranlagungsvorschriften großes Potenzial für die Finanzierung von Infrastrukturprojekten und zusätzlichem Wohnbau realisiert werden, meint der VVO.
Aufs Risiko schauen
Christoph Badelt, Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) merkt an, dass „gerade in Zeiten niedriger Zinsen die eigentliche Aufgabe einer Lebensversicherung, nämlich die Risikoabdeckung, wieder in den Vordergrund rücken sollte”.
Aufgrund bereits beschlossener Reformen und künftiger Entwicklungen ist mit einem Rückgang der staatlichen Pensionsleistungen zu rechnen, der durch zusätzliche Vorsorge abgefedert werden kann. „Die Lebensversicherung ist die einzige Sparform, die nicht nur eine Leistung an sich, sondern auch die Höhe der Pension über lange Zeithorizonte garantieren kann, und genau das ist in der heutigen Zeit sehr wertvoll”, so Manfred Rapf, Sprecher der Sektion Lebensversicherung im VVO.