FINANCENET
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Die heimischen Banken mussten einen Einbruch beim Halbjahresergebnis im Ausmaß von 75% gegenüber der Vorjahres­periode hinnehmen.

Redaktion 16.10.2020

Banken unter Druck

Corona-Pandemie belastet Halbjahresergebnis der österreichischen Kreditinstitute, meldet die OeNB.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die österreichischen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute bekommen nun die Auswirkungen von Corona mit voller Wucht zu spüren: Die aggregierten Betriebserträge lagen im 1. Halbjahr 2020 um 281,9 Mio. € bzw. 2,3% unter dem Vorjahreswert, berichtet die Oesterreichische Nationalbank OeNB.

Negativ auf die Betriebserträge wirkte sich einerseits der Rückgang des Handelserfolgs und des Bewertungsergebnisses (–345,0 Mio. €) sowie andererseits der Rückgang bei den Dividendenerträgen (169,7 Mio. €) aus. Insgesamt wurde ein Rückgang beim aggregierten Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen um 2,6 Mrd. € bzw. gewaltigen 74,8% verzeichnet. Neben dem gesunkenen Betriebsergebnis belastet vor allem der Anstieg der Wertminderungen.

Was Banken Probleme macht

Im Detail belasteten hier zum Beispiel Wertberichtungen für Kredite und Forderungen sowie Rückstellungen für erteilte Zusagen und Garantien in Höhe von 1,7 Mrd. € und der gesunkene Anteil des Gewinns aus Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind (–396,3 Mio. €) das Periodenergebnis.

Der Anstieg der Wertminderungen ist größtenteils auf Verschlechterungen des makroökonomischen Umfelds angesichts der Corona-Pandemie und auf die niedrigen Wertminderungen im Vorjahr, basierend auf den zu diesem Zeitpunkt guten wirtschaftlichen Aussichten, zurückzuführen, so die OeNB.

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