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Reinhard Krémer 24.11.2017

Great Expectations

Wenn Sebastian Kurz als neuer Bundeskanzler vereidigt wird, kann er auf eine solide Konjunktur bauen.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die Koalitionsverhandlungen laufen auf Hochtouren, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Wie immer sie aber ausgehen – die Konjunktur wird eine neue Regierung stützen.

Grün für USA und Europa

Denn weltweit stehen die Zeichen auf grün, meldet die UniCredit. Die Ökonomen erwarten ein solides globales Wirtschaftswachstum.

In den USA wird die geplante Steuerreform dem Wirtschaftswachstum 2018 voraussichtlich kurzfristig etwas Auftrieb geben, während die US-Notenbank die Zinsen im nächsten Jahr vermutlich in drei Schritten anheben wird.
Die Wirtschaft im Euroraum wird im nächsten Jahr voraussichtlich ein gutes und regional ausgewogenes Wachstum von 2,3 Prozent erreichen, meinen die UniCredit-Experten. Damit wird die Produktionslücke geschlossen, was zu einer moderaten Aufwärtsbewegung der Kerninflationsrate führt: „Wir gehen davon aus, dass das Jahr 2018 ein solides Wachstum, ­höhere Renditen und einen stärkeren Euro bringen wird”, meint UniCredit-Chefökonom Erik F. Nielsen.

Der Euro wird stärker

Die UniCredit-Ökonomen rechnen mit einem erneuten Aufwärtstrend des Euros gegenüber dem US-Dollar, der Ende nächsten Jahres den geschätzten „fairen” Wert von etwa 1,25 erreichen könnte.

Diese positive Entwicklung geht auch an Österreich nicht vorüber. Die österreichische Wirtschaft befindet sich aktuell in einer Phase der Hochkonjunktur, die sowohl von der inländischen als auch von der ausländischen Nachfrage getragen wird, heißt es aus der Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Schon die heurigen Wachstumszahlen sind höchst ansehnlich, und so hat die OeNB ihre Wachstumsprognose für die heimische Wirtschaft erneut angehoben.
In ihrer Konjunkturprognose erwarten die OeNB-Ökonomen nunmehr für 2017 ein reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,9%. Das sind um 0,15 Prozentpunkte mehr als zuletzt in ihrer August-Prognose und auch mehr, als Wifo bzw. IHS zuletzt prognostizierten (2,8 bzw. 2,6 %).

Wachstum auch 2018

Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange: „Die Konjunktur wird über den Jahreswechsel weiterhin sowohl von der guten internationalen Konjunktur als auch von einer robusten Inlandsnachfrage getragen. Das Wirtschaftswachstum wird sich im vierten Quartal 2017 und im ersten Quartal 2018 zwar gegenüber der ersten Jahreshälfte 2017 etwas abschwächen, bleibt aber mit 0,8% bzw. 0,6% gegenüber dem Vorquartal überdurchschnittlich stark”, so die OeNB.

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