••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Die Risiken sind in vielen Teilen der Erde gestiegen, wie der neu entwickelte globale Index von Coface, der aus drei Komponenten besteht, für 159 Länder zeigt. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
Der Wert für den Nahen Osten und Nordafrika ist hoch (Afghanistan, Irak, Libyen: 100%) und steigt seit 2010 an (+22 Punkte für den Libanon, +20 Punkte für Ägypten).
Elfenbeinküste leicht besser
Auch in Sub-Sahara-Afrika wächst das Risiko seit 2013 durch etliche Konflikte, die auch Investoren verunsichern: +36 Punkte in Nigeria (mit einem Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen um 30% seit 2013), +28 Punkte in der Zentralafrikanischen Republik; immerhin eine leichte Verbesserung gibt es in der Elfenbeinküste (–6 Punkte).
Auch die GUS-Staaten liegen deutlich über dem Durchschnitt, nicht nur wegen der Score-Werte für Russland (+2 Punkte) und die Ukraine (+41 Punkte). Der Anstieg liegt auch an der politischen und sozialen Instabilität von Tadschikistan (+10 Punkte) und Aserbaidschan (+8 Punkte).
In Lateinamerika nimmt die soziale Fragilität zu, der Risiko-Index steigt entsprechend (Mexiko +25 Punkte, Venezuela +9 Punkte). In Asien verbessert sich die Situation tendenziell seit 2010, mit Ausnahme der beiden Großmächte China (+10 Punkte) und Indien (stabil). Für Sri Lanka werden 60 Punkte weniger diagnostiziert, für Nepal 25 Punkte.
Wie sehr schadet Populismus?
Bei der Betrachtung der Industrieländer wurden unter anderem Daten des „Manifesto”-Projekts berücksichtigt, um sich dem steigenden Populismus zu nähern.
So wird das Verhältnis von Manifesten in Bezug zu Wahlthemen untersucht, zum Beispiel zu Protektionismus, Sicherheit, öffentliche Ordnung, nationale Werte usw.
Die Coface-Analyse zeigt, dass in den Ländern mit einem hohen Populismusdruck, wie in Großbritannien (Score 73%) und Frankreich (70%), Themen um die öffentliche Ordnung dominieren.
In Österreich (64%) und in den Niederlanden (63%) ist es die Skepsis gegenüber der multikulturellen Gesellschaft.