••• Von Ina Karin Schriebl
WIEN. Studien zur Entwicklung von Arzneimitteln für Kinder sind schwer durchzuführen, vor allem aufgrund geringer Patientenzahlen. Hinzu kommt, dass Eltern Arzneimittelstudien oft skeptisch gegenüberstehen. Diese Skepsis versucht eine von OKIDS erstellte Informationsbroschüre nun zu entkräften. Und mehr noch: OKIDS, das österreichische Studiennetzwerk für Arzneimittel und Therapien, das von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde gegründet wurde und von Gesundheitsministerium, Pharmawirtschaft, Sozialversicherung und der Pharmig, dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, gefördert wird, erhielt nun auch eine bedeutende europäische Komponente.
Forschungsstandort stärken
„Mit der Aufnahme in das European Network of Paediatric Research bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA etabliert sich OKIDS international als erste Anlaufstelle in Österreich für Arzneimittelstudien mit Kindern”, gratuliert Robin Rumler, Präsident der Pharmig, dem 2013 ins Leben gerufenen Forschungsnetzwerk für Kinderarzneimittel. Durch die Mitgliedschaft bei der EMA ist OKIDS nun Teil eines europaweiten Netzwerks. Auch Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber freut sich über diesen Erfolg: „Damit besteht die Chance, vermehrt Medikamentenstudien für Kinderarzneimittel nach Österreich zu holen. Das stärkt den Forschungsstandort und ist zum Nutzen kranker Kinder und Jugendlicher.”
Kinder, die an klinischen Studien teilnehmen, werden medizinisch intensiv überwacht. „Der größte Wert aber für die kleinen Patienten ist, dass sie früh Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden haben”, erläutert Huber. OKIDS ist derzeit an 21 Studien in 18 unterschiedlichen Indikationen in Österreich beteiligt. Überwiegend finden diese im Bereich der Seltenen Erkrankungen und in der Kinderkrebsforschung statt. Die Aufnahme in die EMA ist – neben dem Zugang zu neuen Chancen – auch ein deutliches Qualitätsmerkmal.