WIEN / BRÜSSEL. Der Streit über die Aufhebung von Patenten für Corona-Impfstoffe vertieft sich. Nach dem Vorstoß der USA gibt sich die EU noch skeptisch und will stattdessen Zwangslizenzen vergeben. Damit bleiben die Patente bei den Firmen. Doch das ist der Branche zu wenig. Die Pharmakonzerne Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson wollen indes 3,5 Mrd. Corona-Impfstoffdosen für arme Länder zur Verfügung stellen. Der Impfstoff soll zum Selbstkostenpreis oder zu einem Sonderpreis zur Verfügung gestellt werden.
Verteilung als Problem
Mit Blick auf kommende Gesundheitskrisen will die EU den Bau von Standorten für die Impfstoffproduktion in Afrika mit einer Mrd. € finanzieren. „Afrika importiert heute 99 Prozent seiner Impfstoffe, und das muss sich ändern”, sagte Kommissioneschefin Ursula Von der Leyen. Alexander Herzog, Generalsekretär des heimischen Pharmaverbands Pharmig, sieht das Problem nicht in fehlenden Impfstoffen, sondern in der weltweiten Verteilung der Produkte. Es brauche etwa den Abbau von Handelshemnissen. (red)