••• Von Martin Rümmele
WIEN. Mit exakt 1.586 teil-nehmenden Ärztinnen und Ärzten war die Premiere der e-Conference Days 2020 mitten während des Corona-Lockdowns ein voller Erfolg. medianet sprach über die Erfahrungen mit einer digitalen Großveranstaltung und die Auswirkung von Corona auf die ärztliche Fortbildung mit Katharina Graninger, MSD, Leiterin der Digital Innovation-Abteilung in Österreich, und Alexandra Kunsch, Corporate Communication Lead, über das Entstehen und die Herausforderungen in der Organisation.
medianet: Wie stellt man so eine Veranstaltung so schnell auf die Beine? Was waren die Hürden?
Alexandra Kunsch: Die Idee der digitalen Wissensvermittlung war bei MSD schon viel länger in Planung und es gab auch schon das eine oder andere kleinere digitale Fortbildungsprojekt – aber natürlich nicht in diesem Ausmaß. Die Planung der e-Conference Days hat bereits Mitte 2019 begonnen, selbst der Termin stand schon im Herbst 2019 fest. Schnell stellt man so ein Projekt nicht auf die Beine, es war eine lange, sorgfältige und sehr aufwendige Planung und Umsetzung. Natürlich braucht es das richtige Team und Partnerschaften. Eine erste Herausforderung war, dass wir dieses Projekt in dieser Dimension zum ersten Mal gemacht haben.
medianet: Wie waren die Erfahrungen?
Kunsch: Es war für uns ein ausgezeichnetes Learning hinsichtlich technischer Möglichkeiten und neuer Fortbildungsformate. Ein sehr wichtiger Punkt dabei war die Auswahl eines hochkarätigen Inhalts – vor allem hinsichtlich der angebotenen Bandbreite an Therapiegebieten wie beispielsweise Infektions- und Stoffwechselerkrankungen, Impfungen, Krebstherapien, Kinderwunsch oder ‚hot topics' in der Anästhesie und, brandaktuell, Covid-19.
medianet: Welche Schlüsse ziehen Sie selbst nun daraus? Wird man das künftig öfters machen? Und: Ist es eine Konkurrenz zu Kongressen?
Katharina Graninger: Nicht nur aufgrund des Feedbacks und der hohen Teilnehmerzahl sehen wir es als unseren Auftrag, im digitalen Bereich voranzuschreiten, denn es wurde ganz klar deutlich, dass es bei den innovativen Formen der Wissensvermittlung einen Bedarf gibt. Es ist daher natürlich geplant, dieses Format weiterzuentwickeln und gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern weiterzuführen. Wir wollen flexible und hochwertige Weiterbildungsprogramme anbieten und dabei so breit wie möglich alle interessierten medizinischen Fachgruppen ansprechen.
medianet: Verändert Corona die Kommunikation mit den Zielgruppen - und wenn ja, wie?
Kunsch: Wir sehen natürlich gerade aktuell den Bedarf an virtuellen Services – sowohl beruflich, als auch privat - und dieser Bedarf wird zunehmen. Als forschendes biopharmazeutisches Unternehmen wollen wir auch in diesem Bereich vorausgehen und weiterhin eine Vorreiterrolle beim Anbieten von digitalen Lösungen für unsere Kunden und Partner einnehmen.
Graninger: Bei MSD Österreich ist der digitale, virtuelle Austausch schon längst gelebte Realität. Wir haben bereits lange vor Covid-19 zusätzlich zu unseren face-to-face-Besuchen digitale Kommunikationsformate beziehungsweise -möglichkeiten entwickelt und etabliert. Im Zuge der ‚physical distance' haben wir diese Formate intensiv mit unseren Kunden genutzt, weiter ausgebaut und eine Menge dabei gelernt.