HEALTH ECONOMY
© PantherMedia/zurijeta

Neue Studie Der aktuelle Ernährungsbericht des Gesundheitsministeriums zeigt: Der Anteil der stark übergewichtigen Kinder steigt.

Ina Karin Schriebl 10.11.2017

Fast jeder dritte Schüler ist zu dick

Der neue Ernährungsbericht zeigt erstmals eine Erhebung nach WHO-Kriterien: Die Ergebnisse sind ernüchternd.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Rund 30% der Buben in der dritten Schulstufe sind übergewichtig oder sogar adipös. Bei den Mädchen ist die Rate etwas geringer und reicht von 21% im Westen und Süden Österreichs bis zu 29% im Osten. Das ergab eine in dieser Form erstmals durchgeführte Studie, die am Dienstag gemeinsam mit dem Ernährungsbericht 2017 im Gesundheitsministerium präsentiert wurde.

Anteil steigt stark

Bei der Studie handelt es sich um eine repräsentative Statuserhebung, in der die Daten von 2.510 Drittklässlern erfasst wurden. Das erfolgte nach einer vorgegeben Methode der Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI) der WHO Europa, durch die vergleichbare Daten von 35 Ländern erhoben werden.

„Die Ergebnisse sind ernüchternd”, meinte Daniel Weghuber, Kinderarzt am Universitätsklinikum Salzburg und Vorstandsmitglied der Österreichischen Adipositas Gesellschaft. „Der Anteil der stark übergewichtigen Kinder nimmt zu”, warnte der Experte.
In der Studie kristallisierten sich mehrere Faktoren heraus, die offenbar beeinflussen, ob Mädchen und Buben zu viel Speck auf den Rippen haben. „Für mich überraschend war, dass die Verfügbarkeit von Gemüse in der Schule einen Einfluss hat”, sagte Weghuber. Wo Gemüse angeboten wird, sind weniger Kinder übergewichtig. „Und so banal es klingt: In Schulen ohne Turnsaal sind mehr Kinder übergewichtig”, erklärte der Mediziner.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL