HEALTH ECONOMY
Ina Schriebl 17.04.2015

Gesunder Zentralismus

Veranstaltung Kompetenzen im Gesundheitsbereich wandern von Österreich nach Europa und wieder retour

Experten waren sich weitgehend einig: Gesundheitspolitik müsse in der EU neu gedacht werden.

Wien. Wie können europäische Gesundheitssysteme nachhaltiger gestaltet werden? Wie sieht eine sinnvolle Aufteilung der Gesundheitskompetenzen zwischen der EU und den Mitgliedsländern aus? Wie hängen Gesundheit und Wohlstand einer Gesellschaft zusammen? Und wer macht heute überhaupt Gesundheitspolitik? Darüber diskutierte eine international besetzte Expertenrunde im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung von EHFG (European Health Forum Gastein) und FOPI (Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich) unter dem Motto „Gesundheitspolitik neu denken – von Österreich nach Europa und retour” in der Aula der Wissenschaften in Wien.

„Als Österreich Mitglied der EU wurde, war eine EU-weite Gesundheitspolitik nur formal im Maast-richt Vertrag verankert. Seither nimmt der Einfluss der EU auf die Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme ihrer Mitgliedsstaaten stetig zu”, fasste Natasha Azzopardi-Muscat, designierte Präsidentin der European Public Health Association (EUPHA), die Entwicklung zusammen. Die Gründung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten ECDC sowie zahlreiche EU-weit gültige Richtlinien zeigten die zunehmende Zentralisierung am Gesundheitssektor. FOPI-Präsident Ingo Raimon sprach davon, dass nachhaltige Gesundheitspolitik die pharmazeutische Forschung und Entwicklung forcieren müsse. EHFG-Präsident Helmut Brand forderte mehr internationalen Austausch, und Josef Probst, Generaldirektor des Hauptverbands, rief zu einem internationalen Schulterschluss auf.

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