••• Von Martin Rümmele
ALPBACH/WIEN. Die Lage der Arzneimittellieferengpässe ist in Österreich und in vielen Ländern Europas weiterhin ungelöst. Man hätte geglaubt, dass sich mit dem Ende der Covid-19-Pandemie die Situation wieder bessere, sagte Günter Waxenecker, Leiter der AGES-Medizinmarktaufsicht, am Wochenende bei den Praevenire Gesundheitsgesprächen in Alpbach in Tirol. Doch die Probleme bleiben bestehen und weisen auf tiefer liegende Systemmängel in der Arzneimittelversorgung hin.
Regionale Antworten gesucht
In der EU und auch in Österreich würde in der Arzneimittelversorgung ein Wirrwarr an zuständigen Stellen und Teilinteressen vorherrschen. Das mache eine Reaktion auf die Probleme extrem schwierig, erklärte Bernd Grabner, Präsident der europäischen Dachorganisation des Arzneimittel-Vollgroßhandels und des heimischen Branchenverbandes Phago. Allerdings sind rund 80% der Arzneimittel-Lieferengpässe national und sollten managebar sein. Dafür brauche es aber mehr Transparenz. Grabner nannte die Niederlande als Beispiel. „Die Behörde kann bis in die einzelne Apotheke blicken, was dort auf Lager liegt.” Man könne dann Arzneimittel rückfordern, um sie umzuverteilen.