HEALTH ECONOMY
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Kampagne Austromed-Präsident Gerald Gschlössl (l.) und Geschäftsführer Phillipp Lindinger werben für Leistungen der Medizinprodukte-Branche.

ulli moschen 30.09.2016

Medizinprodukte-Branche unter Druck der EU

Strengere Auflagen belasten die Medizinproduktebranche. Vor allem kleinere Unternehmen sind betroffen.

••• Von Ulli Moschen

WIEN. Ursprüngliches Ziel der Medizinprodukte-Verordnung ist es, die Patientensicherheit zu erhöhen, doch die Austromed, die Interessenvertretung der Medizinprodukte-Branche, befürchtet, dass mit ihrem Inkrafttreten administrativer Aufwand und Kosten steigen und heimische Klein- und Mittelunternehmen zugunsten von Großkonzernen benachteiligt werden. Große ­Sorge bereitet der Austromed auch das Vergaberecht, durch das geregelt wird, welche Produkte eine Zulassung erhalten.

Problem mit Zulassungen

Seit März ist gilt zwar das Bestbietergesetz, das vorsieht, nicht nur Herstellungskosten, sondern auch Qualität und Lebensdauer von Medizinprodukten, etwa künstliche Gelenke oder Herzschrittmacher, zu berücksichtigen; bei der Austromed zweifelt man aber an der Umsetzung und fürchtet, dass weiter Billigstanbieter bevorzug werden.

Aufgrund der Vorgaben ist auch die Zahl der Zulassungsbehörden EU-weit reduziert worden; in Österreich gibt es nun keine mehr. „Das Zulassungsverfahren für neue Produkte verzögert sich damit erheblich”, sagt Austromed-Geschäftsführer Philipp Lindinger. Vor allem für kleinere Unternehmen werde der Marktzugang erschwert.

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