••• Von Martin Rümmele
WIEN/PARIS. Nachdem die Rehaeinrichtungen der Fresenius-Tochter Vamed erst im Vorjahr – begleitet von heftigen Debatten – an den französischen Hedgefonds PAI verkauft worden sind, kommt jetzt der nächste Rehariese in Österreich unter Druck. Senecura, Rehabetreiber und größter Pflegeheimbetreiber Österreichs, soll vor dem Verkauf stehen, berichtete das Nachrichtenmagazin Profil diese Woche. Die entsprechenden Verkaufsunterlagen hat demnach die Schweizer Großbank UBS erstellt. Auch die Senecura-Töchter in Slowenien und Kroatien sollen veräußert werden.
Alleine das Immobilienvermögen von Senecura wird von der UBS auf 460 Mio. € geschätzt. Schließlich betreibt Senecura in Österreich 19 Rehakliniken mit rund 1.850 Betten und 65 Pflegeeinrichtungen mit 5.400 Betten. Den Gesamtmarkt für Altenpflege in Österreich beziffert die Schweizer Bank mit etwa vier Mrd. € – und den Marktanteil von Senecura mit rund 26%.
Investoren kaufen Mutter
Senecura wurde 2015 von Orpea übernommen. Zuletzt gab es eine Reihe von Skandalen rund um den börsennotierten Gesundheitskonzern. So wurde Orpea etwa die Vernachlässigung von Altersheimbewohnern und die missbräuchliche Verwendung öffentlicher Mittel vorgeworfen. Nach wirtschaftlichen Problemen wurde das Unternehmen von einer Investorengruppe übernommen und firmiert nun unter Emeis. Um die Verschuldung zu reduzieren, wurden Beteiligungen und Immobilien verkauft.
Das Rehageschäft der Vamed umfasste in Summe 67 Einrichtungen mit rund 9.100 Betten und etwa 9.500 Beschäftigten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik und Großbritannien.