HEALTH ECONOMY
© Martin Vandory

Die neue Anlage in Schaftenau soll jährlich 14 Tonnen Antikörper produzieren.

Redaktion 28.06.2024

Novartis eröffnet neue Anlage

Der Pharmakonzern baut Standort in Tirol aus und investiert Hunderte Millionen.

••• Von Katrin Grabner

KUNDL/SCHAFTENAU. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis eröffnete in Tirol eine neue Produktionsanlage. Mit einem Investitionsvolumen von 250 Mio. € wurde am Standort Schaftenau eine neue Zellkulturanlage für monoklonale Antikörper errichtet. „CC2 Plus” ist laut Angaben des Unternehmens die „schnellste und effizienteste Wirkstoffproduktionsanlage auf Zellkulturbasis” von Novartis. Zusammen mit der bereits existierenden Anlage „CC2” beträgt die Produktionsfläche 13.500 m².

Mit der neuen Anlage sei etwa „170 Prozent mehr Output” möglich, erläuterte Standortleiter Roland Gander. Damit könnten alleine an diesem Standort jährlich 14 Tonnen reiner Antikörper produziert werden – eine Zahl, die vor kurzem noch als „utopisch” gegolten habe. Auch europaweit sei man damit einer der größten Produktionsstandorte in der Industrie. Antikörper wie jene, die in Schaftenau produziert werden sollen, seien für Medikamente besonders in der Immunologie, Onkologie und gegen Autoimmunerkrankungen zentral, hieß es.
Am Standort Kundl soll ebenfalls eine solche Anlage entstehen. Sie soll plangemäß im Herbst nächsten Jahres eröffnet werden.

Pharmastandort stärken

Mit der Erweiterung der Produktionsanlagen in Kundl und Schaftenau um jeweils 250 Mio. € sollen 350 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis beschäftigt österreichweit derzeit 3.300 Menschen, davon 3.000 in Tirol. In den vergangenen zehn Jahren investierte der Konzern mehr als zwei Mrd. €.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) freut sich über die Investments in Tirol. Die Politik bemühe sich, die geeigneten Rahmenbedingungen für „Schlüsselindustrien” wie den Pharma- oder Life-Science-Bereich zu schaffen, betonte er. Es sei zentral, Forschung und Produktion an einem Standort zu halten – auch für die „Souveränität” und in Krisenzeiten.

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