HEALTH ECONOMY
Ina Schriebl 23.01.2015

Oberhauser sieht bei Impfungsrate Fortschritte

Immunisierung Österreichischer Impfplan 2015 wurde mit einigen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr erstellt

Gesundheitsministerin will Impfmoral erhöhen; Aluminiumsalze in Impfstoffen laut Studien ungefährlich.

Wien. Vor Kurzem hat Österreich mit der Einführung der kostenlosen HPV-Impfung, der Pneumokokken- und der Meningokokken B-Immunisierungen in seinem Gratis-Kinderimpfprogramm deutliche Fortschritte gemacht. Nun zeichnen sich laut Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) in manchen Bereichen positive Tendenzen ab; dies gelte auch zum Teil für Erwachsene.

„Die ersten Schätzungen der aktuellen Durchimpfungsraten der kostenlosen Kinderimpfungen für das Jahr 2014 zeigen erstmals seit fünf Jahren einen positiven Trend. So liegen wir zum Beispiel bei der Sechsfach-Impfung bei Säuglingen bei etwa 90 Prozent Abdeckung für drei Teilimpfungen”, erklärte Oberhauser. Auch bei den Vierfach-Auffrischungsimpfungen im Schulalter konnten erstmals über 90 Prozent geimpft werden. Die Masern-Impfung ist die einzige Impfung, welche auch für Erwachsene kostenfrei angeboten wird. Oberhauser: „Die aktuellen Schätzungen zeigen, dass unser Angebot auch von den Erwachsenen sehr gut aufgenommen wurde. Etwa 15 Prozent aller kostenfreien Masern-Impfungen in Österreich waren Nachhol-Impfungen für Erwachsene; dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.”

Impfplan neu geregelt

„Generell”, meinte die Ressortchefin, sei jedoch „die Durchimpfungsrate im Rahmen der Schul-impfungen weiter zu optimieren. Dazu bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung aller verantwortlichen Partner – sowohl aus dem Schul- als auch aus dem Gesundheitsbereich.” Im aktuellen Impfplan für 2015 jedenfalls sind bereits einige Neuerungen eingearbeitet worden.Die in das öffentlich finanzierte (Schul-)Kinderimpfprogramm eingeführte HPV-Immunisierung gegen Gebärmutterhalskrebs für Buben und Mädchen wird 2015 in den Schulen so organisiert, dass die HPV-Impfserie (zwei Teilimpfungen) noch im gleichen Schuljahr abgeschlossen werden kann. Zusätzlich wird die Immunisierung in den öffentlichen Impfstellen der Bundesländer für Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr kostenlos angeboten. Als Zeitpunkt für die Inanspruchnahme gilt der Zeitpunkt der ersten Teilimpfung. Auch Kinder der vierten Schulstufe können diese Impfung an den genannten Stellen in Anspruch nehmen. Zusätzlich bieten die Bundesländer für Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr Catch-up-Impfungen zu einem vergünstigten Selbstkostenpreis an.

Neuer Impfstoff am Markt

Bei der Influenza hingegen gibt es eine Neuerung bei den Impfstoffen: Seit 2014 ist in Öster-reich ein nasaler Lebendimpfstoff (Nasenspray) verfügbar, der ab dem Alter von 24 Monaten bis zum abgeschlossenen 18. Lebensjahr angewendet werden kann. Bei Kindern, die noch nie gegen Influenza geimpft worden sind, wird eine zweimalige Verwendung im Mindestabstand von vier Wochen empfohlen; Letzteres gilt in diesen Fällen auch für die Vakzine zum Injizieren.Apropos Impfstoffe: Aluminiumsalze als Verstärker der Immunantwort seien extrem sicher, ihr Nutzen sehr hoch: 20 Immunisierungen mit solchen Vakzinen führten nur zu einem Hundertstel der sonstigen Langzeit-Speicherung von Aluminium via Wasser und Nahrung, erklärte die Expertin Karin Weißer vom Paul-Ehrlich-Institut in Berlin beim österreichischen Impftag in der Vorwoche.Die kostenlose Apo-App der Österreichischen Apothekerkammer informiert übrigens auch über sämtliche Impfstoffe und empfohlene Impfungen.

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