HEALTH ECONOMY
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Martin Rümmele 11.05.2018

Pharmabranche wieder auf Wachstumskurs

Industrie und Apotheken melden für das erste Quartal durchwegs gute Ergebnisse; der Ausblick ist positiv.

••• Von Martin Rümmele

Pfizer, Roche, Sanofi, GlaxoSmithKline, MSD (Merck & Co.), Novartis,Bristol-Myers Squibb und Eli Lilly: Die Pharmabranche gibt sich nach dem ersten Quartal zuversichtlich, was das gesamte Jahr anlangt. Vor allem neue Medikamente im Bereich Krebs, Diabetes und seltenen Erkrankungen beflügeln die Branche, wie ein Blick in die Quartalsergebnisse zeigt. Analysten erwarten nun zudem steigende Aktivitäten im Bereich Mergers & Acquisitions. Hohe Marktpreise und insbesondere die bevorstehende Steuerreform in den USA haben die Pharmakonzerne 2017 noch abwarten lassen. Mit dieser Lauerstellung dürfte es 2018 aber vorbei sein, und die Taschen der Unternehmen sind prall gefüllt.

Erste Deals wurden auch bereits bekannt: Takada soll, wie berichtet, für 52,4 Mrd. € Shire übernehmen, Novartis verkauft den Anteil am OTC-Joint Venture an Partner GSK, und Merck Darmstadt gibt die OTC-Sparte an Procter & Gamble ab. Pfizer ist noch auf der Suche nach einem Käufer für das Geschäft mit rezeptfreien Produkten.

Pfizer verdient mehr

Der US-Pharmariese hat zu Jahresbeginn auch besser verdient als erwartet. Der Überschuss legte im ersten Quartal, verglichen mit dem Vorjahreswert, um 14% auf rund 3 Mrd. € zu, die Erlöse stiegen ebenfalls leicht. Der Konzern profitierte dank der Steuersenkungen der Trump-Regierung stark von geringeren Abgaben an den Fiskus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die effektive Steuerquote nach Angaben von Pfizer von 20,8 auf 13,5% zurück. Zudem liefen die Geschäfte mit dem wichtigen Impfstoff Prevnar etwas besser als erwartet. Positive Ergebnisse kommen auch vom US-Konzern Merck & Co. (MSD). Der Riese hat nach einem starken Jahresauftakt die Prognosen für das laufende Jahr erhöht. 2018 soll der Umsatz nun von 33,2 Mrd. € im Vorjahr auf bis zu 35 Mrd. klettern. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte unterdessen von 0,88 auf 1,05 USD zu; damit übertraf der Pharmakonzern die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg um 6%, Wachstumstreiber war unter anderem das neue Krebsmittel Keytruda, das seine Umsätze fast verdreifachte.

Roche erhöht Prognose

Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hat im ersten Quartal die Erlöse um 12,6% auf 16,15 Mrd. € gesteigert. Der Nettogewinn ging aber im Vergleich zur Vorjahresperiode von 4,42 Mrd. auf 4,37 Mrd. USD zurück.

Der Schweizer Pharmakonzern Roche traut sich dank der anziehenden Verkäufe von neuen Medikamenten ebenfalls mehr Wachstum zu. Der Umsatz dürfte dieses Jahr um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag steigen, wie der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten mitteilte. „Besonders erfreulich war die große Nachfrage nach unseren neuen Medikamenten, die wesentlich zum Wachstum beigetragen haben”, erklärte Roche-Chef Severin Schwan. Im ersten Quartal erzielte der Konzern 11,3 Mrd. € Umsatz, währungsbereinigt ein Plus von 6% .

Sanofi spürt Währungsdruck

Roche-Nachbar Novartis hat zum Jahresauftakt unter anderem wegen günstiger Wechselkursverhältnisse ebenfalls kräftig zugelegt. Der Umsatz wuchs im ersten Quartal um 10% auf 10,25 Mrd. €, das operative Ergebnis kletterte um 27%.

Nach einem schwachen ersten und voraussichtlich schwierigen zweiten Quartal hofft Sanofi auf die zweite Jahreshälfte. Dann werde „eine neue Wachstumsperiode” eingeläutet, erklärte der französische Pharmakonzern. Der Euro-Kurs trug dazu bei, dass der Umsatz um 0,4% auf 7,9 Mrd. € zurückging. Der Nettogewinn stieg ohne Währungseffekt dagegen um 0,4% auf 1,6 Mrd. €.
Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) hat im ersten Quartal die Folgen des gestiegenen Pfund zu spüren bekommen. Die Währungseffekte brockten dem Unternehmen deshalb einen Rückgang des Umsatzes um 2% auf 8,2 Mrd. € ein.

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