••• Von Martin Rümmele
WIEN. Anfang 2017 fiel der Startschuss für die Pilotphase der telefonischen Gesundheitsberatung „1450” in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg. Rund ein Jahr später wurde nun eine erste positive Zwischenbilanz gezogen. „Insgesamt mehr als 46.000 Anrufe mit rund 33.500 Gesundheitsberatungen zeigen, dass die Bevölkerung die telefonische Gesundheitsberatung ausgezeichnet angenommen hat”, erklärte Alexander Biach, Vorstandsvorsitzender im Hauptverband der Sozialversicherungsträger.
Niederschwellige Hilfe
Die unter dem Motto „Wenn’s weh tut! 1450” stehende telefonische Gesundheitsberatung ist eine niederschwellige Erstanlaufstelle bei Gesundheitsfragen und akuten Symptomen. Speziell geschultes, diplomiertes Krankenpflegepersonal lotst Anrufer durch ein von Experten entwickeltes, medizinisch-wissenschaftliches und international bewährtes Abfragesystem, schätzt die Dringlichkeit des Anliegens ein und gibt dann Verhaltensempfehlungen ab. Dabei wird auch der Wohnort des Anrufers berücksichtigt und mit Informationen über Ärzte in der Nähe und Öffnungszeiten verknüpft. Damit bietet der Dienst nicht nur schnelle Hilfe bei akuten Symptomen, sondern auch eine Orientierung im Gesundheitswesen. Vor allem aber soll sie helfen, teure Spitalsambulanzen zu entlasten.
„Durchschnittlich 14 Minuten Gesprächszeit zeigen, dass wir uns die notwendige Zeit nehmen, um die Menschen auf unkomplizierte Art und Weise zu beraten und sie an die richtige Einrichtung zu führen. Ohne eine 1450-Beratung wären mehr als die Hälfte der Anrufer direkt in eine Notaufnahme gegangen oder hätten die Rettung gerufen”, sagte NÖ-Landesrat Ludwig Schleritzko.
Der Anruf an die 1450 habe die Sicherheit gegeben, dass ein Problem nicht akut und eine spätere Behandlung etwa beim Hausarzt zielführender ist. „Damit ist 1450 eine Serviceleistung, die unseren Bürgern oft nächtliche Fahrten in ein Klinikum und unnötige Belastungen für bettlägerige Menschen erspart. Natürlich wird im Notfall sofort der Rettungsdienst alarmiert”, so Schleritzko.