WIEN. Der zwischen Sozialministerium und der Allianz „Offensive Gesundheit” gestartete Strukturdialog für das Gesundheitswesen ist abgeschlossen. Am Montag wurden die Ergebnisse präsentiert. Inhaltlich konzentrieren sich die Vorschläge der „Roadmap Gesundheit 2020” auf die Themen Personalbedarf, Arbeitsbedingungen und Ausbildung.
So wird festgehalten, dass die Erarbeitung eines österreichweit verbindlichen, transparenten und bedarfsorientierten Personalbemessungsmodells umgehend gestartet werden müsse. Da die Entwicklungsarbeit einige Jahre in Anspruch nehmen wird, müssten zur unmittelbaren Entlastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege Sofortmaßnahmen im Personaleinsatz umgesetzt werden. So dürfe es etwa pro Zuständigkeitsbereich keine Nachtdienste alleine geben, und in der mobilen Pflege sollten die Fahrtzeiten einberechnet werden.
Bessere Arbeitsbedingungen
Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird in dem Papier die Planbarkeit und Verlässlichkeit der Arbeitszeit eingefordert. Die Kontrollen in den Gesundheits- und Langzeitpflegeeinrichtungen sollten von spezialisierten Arbeitsinspektoren durchgeführt werden, und die Beschäftigten sollten einen erleichterten Zugang zur Schwerarbeiterpension bekommen. In Sachen Ausbildung enthält das Papier die Forderung nach kostenfreien Aus- und Fortbildungen. Praktika sollten bezahlt werden, und die Deckung des Lebensunterhalts während des zweiten Bildungswegs müsse existenzsichernd sein. Sozialminister Rudolf Anschober sicherte den Vertretern der „Offensive Gesundheit” zu, dass die Ergebnisse des Dialogs in die geplante Pflegereform einfließen werden. (red)