HEALTH ECONOMY
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Österreich gab 2019 rund 45% der Sozialaufwendungen für Leistungen im Alter wie Pensionen und Pflege aus.

Redaktion 11.12.2020

Soziale Ausgaben

Schon vor den heuer durch die Coronakrise ausgeweiteten Leistungen sind die Sozialausgaben im Jahr 2019 gestiegen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Laut Statistik Austria beliefen sich die Sozialausgaben im Vorjahr auf 116,6 Mrd. € (+3,7%). Da die Sozialausgaben stärker gestiegen sind als das Wirtschaftswachstum (+3,2%), nahm die Sozialquote gegenüber dem Vorjahr leicht von 29,2 auf 29,3% zu. Angesichts der Ausweitung der Leistungen in der Coronakrise, etwa für Familien oder Arbeitslose, ist für heuer mit einem weiteren Anstieg der Sozialquote zu rechnen; konkrete Daten dafür liegen aber noch nicht vor.

Gesundheit auf Platz 2

Leistungen im Alter machen mit 45% den größten Anteil der Sozialleistungen aus: 2019 wurden rund 51 Mrd. € (+4,9% gegenüber dem Vorjahr) für Geld- und Sachleistungen an Personen über dem Pensionsalter aufgewendet (vor allem Alters- und Betriebspensionen, Betreuungs- und Pflegeleistungen). Die Ausgaben für den Bereich Gesundheitsversorgung (Entgeltfortzahlung, Krankengeld, ambulante und stationäre Versorgungsleistungen, etc.) folgten mit 30 Mrd. € (+5%) beziehungsweise 27% aller Leistungen an zweiter Stelle. Neun Prozent entfielen auf Familien/Kinder (Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Kindergärten, etc.); jeweils sechs Prozent auf Invalidität (Invaliditätspensionen, Betreuungs- und Pflegeleistungen, etc.) und Hinterbliebene (vor allem Hinterbliebenenpensionen); fünf Prozent auf Arbeitslosigkeit (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, etc.); zwei Prozent auf Wohnen und Armut/soziale Ausgrenzung (Wohnbeihilfen, Mindestsicherungs-/Sozialhilfeleistungen).

Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas rechnet mit einem weiteren Anstieg der Alterssozialleistungen: „Die zunehmende Alterung wird in kommenden Jahren für mehr Ausgaben und Finanzierungsdruck insbesondere in den Bereichen Pensionen, Pflege und Gesundheit sorgen.”

„Wichtig in der Krise”

Sozial- und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verwies angesichts der Zahlen auf die entscheidende Bedeutung eines funktionierenden Sozialstaats gerade in Krisenzeiten: „Jede Investition in diesem Bereich trägt entscheidend dazu bei, dass aus der aktuellen Gesundheitskrise keine Sozialkrise wird.”

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