HEALTH ECONOMY
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Redaktion 21.05.2021

Telemedizin wächst und sorgt für neue Debatten

Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich nimmt zu; offen ist aber, wer mit Daten arbeiten darf und mit welchem Ziel.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Nutzung von Gesundheitsdaten ist ein heikles Thema. Einerseits sind sie heiß begehrt, andererseits können die Daten auch helfen, die Versorgung zu steuern und zu optimieren. Doch auch bei der Optimierung scheiden sich die Meinungen – sehen manche Beobachter darin doch nun den Versuch, Kosten zu sparen.

Zuletzt hat etwa eine Studie des Beratungsriesen McKinsey über ein Einsparungspotenzial von 4,7 Mrd. € im heimischen Gesundheitswesen durch Digitalisierung für Aufregung gesorgt. Nun legte der Dachverband der Sozialversicherungen mit einer Veranstaltung nach. Mit dabei war Antonella Mei-Pochtler von der Strategiestabsstelle Think Austria des Bundeskanzleramts und ehemaliger Managing Director des Beratungsriesen Boston Consulting Group in Österreich. Ihr Fazit: „Wir wollen über die intelligente Nutzung von Gesundheitsdaten die Voraussetzungen für ein längeres gesundes Leben durch personalisierte Medizin für alle schaffen.” Hans-Georg Eichler von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA dazu: „Vor etwa 15 Jahren hörte ich: ‚Es ist unethisch, persönliche Gesundheitsdaten von Patienten für Forschungszwecke zu verwenden.' Heute würde ich sagen: ‚Es ist unethisch, persönliche Gesundheitsdaten von Patienten nicht für Forschungszwecke zu verwenden.'” Im Mittelpunkt des Innovationsforums des Dachverbands stand die Entwicklung eines umfassenden Datenraums. „Österreich braucht eine Datenstrategie für seine Gesundheitsdaten und damit einen Health Data Space, der alle relevanten Daten zusammenträgt”, betonte Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.

Unabhängige Datenstelle

In einem offenen Brief fordert auch eine Initiative prominenter Mediziner, Wissenschafter und Akteure aus dem Gesundheitsbereich eine komplette Neuausrichtung der Datenlandschaft im österreichischen Gesundheitssystem. Weil die Daten von vielen Akteuren erhoben, aber nicht gebündelt werden, lässt sich die Versorgung wie etwa in einer Pandemie nicht steuern. Die Experten fordern aber eine unabhängige nationale Medizindatenstelle.

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