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Auch fallende Rohstoffpreise lassen die Wirtschaft im CEE-Raum wachsen.

02.10.2015

Europa fürchtet Chinas Troubles

Die Angst vor der chinesischen Konjunkturabkühlung dämpft die Stimmung im Euroraum. Die Zeichen deuten aber weiterhin auf Erholung und stärkeres Wachstum hin.

••• Von Monika Rosen

Europa ▲

Die Konjunktur in der Eurozone befindet sich zwar prinzipiell weiter auf einem guten Weg, die jüngsten Turbulenzen in China könnten die Nachfrage nach europäischen Exporten aber dämpfen, so die EZB in einer aktuellen Stellungnahme.

USA ▲

Das US-Wachstum wurde im 2. Quartal zuletzt nochmals nach oben revidiert, von zuvor 3,7 auf 3,9%. Die amerikanische Wirtschaft hat die schwache Entwicklung im 1. Quartal, die zu einem Gutteil auf den harten Winter zurückzuführen war, offenbar mehr als weggesteckt und gibt wieder deutliche Lebenszeichen.

Japan

Die japanische Konjunktur ist im 2. Quartal geschrumpft, beeinträchtigt durch die Turbulenzen im Nachbarland China. Premier Abe will der Wirtschaft weitere Impulse geben und sicherstellen, dass die japanische Bevölkerung nicht weiter schrumpft, sondern sich langfristig stabilisiert.

China

China hat im heurigen Sommer für einige Turbulenzen gesorgt, die Volatilität an der Börse hat die Befürchtung geschürt, die chinesische Konjunktur könnte sich stärker abkühlen als gedacht. Tatsache ist aber auch, dass die Bedeutung der Börse für die lokale Wirtschaft viel geringer ist als im Westen der Fall, was die Auswirkungen bis zu einem gewissen Grad begrenzt.

Indien ▲

Die Wachstumsraten in Indien sind zwar deutlich besser als in China, liegen aber unter dem Zielwert der Regierung von 8%. Die indische Notenbank könnte nochmals die Zinsen senken, darf aber andererseits die Inflation nicht wieder anheizen.

Lateinamerika

Die Konjunktur in Brasilien könnte heuer um 2,7% schrumpfen; das wäre der stärkste Rückgang der letzten 25 Jahre. Mit der Abkühlung in China ging zuletzt auch die Nachfrage nach den Rohstoffen des Landes zurück, was der brasilianischen Wirtschaft wesentliche Impulse entzogen hat.
Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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