INDUSTRIAL TECHNOLOGY
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Redaktion 02.02.2024

Heliozentrisch

Oberösterreich ist das Zentrum der europäischen ­saisonalen Speicherung von Sonnen- und Windstrom.

LINZ. Im europäischen Referenzprojekt EUH2Stars zeigt der Konsortialführer RAG Aus-tria AG gemeinsam mit der Linz AG, der AGGM Austrian Gas Grid Management AG, Axiom und dem Energieinstitut an der JKU Linz im österreichischen Teil des Projekts am Beispiel des Großraums Linz erstmals vor, wie Ballungsräume ganzjährig und sicher die Sommersonne im Winter in Form von grüner Wärme und Strom nutzen können – ganz ohne CO2-Emissionen.

Im Rahmen der Ausschreibung Horizon Europe Framework Programme zur Untersuchung und Skalierung der großvolumigen unterirdischen Speicherung von Wasserstoff gelang es dem auf österreichische Initiative eingereichten Projekt EUH2Stars, eine Förderung in Höhe von rund 20 Mio. € zu erhalten. Grundlage für EUH2Stars sind die Erfahrungen aus den ersten Wasserstoffspeicher-Projekten der RAG Austria in Oberösterreich. Die RAG hat dabei als weltweit erstes Unternehmen nachgewiesen, dass Wasserstoff in ausgeförderten Erdgaslagerstätten saisonal und großvolumig gespeichert werden kann. Der unterirdische und unsichtbare Transport kann in bestehenden, für den Wasserstofftransport adaptierten Erdgasleitungen erfolgen.

Speicherbare Sonne

Wasserstoff ist im Rahmen der Energiewende der wesentliche Schlüssel zur Erhöhung der Versorgungssicherheit mit Energie. Wasserstoff kann ohne CO2-Emissionen erzeugt werden und lässt sich sauber und flexibel in allen Sektoren einsetzen – ob in der Industrie, in der Wärme- und Stromerzeugung oder in der Mobilität. Das Entscheidende aber ist seine großvolumige Speicher- und Transportierbarkeit in einer bestehenden, nahezu unsichtbaren Infrastruktur.

„Nach fast einem Jahrzehnt Erfahrung mit geologischer Wasserstoffspeicherung gehen wir nun den nächsten Schritt. Gemeinsam mit unseren Partnern und wollen wir im Referenz-Projekt EUH2Stars die Möglichkeiten von Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufzeigen”, so RAG Austria-CEO Markus Mitteregger zu den Zielen.
Das Forschungsprojekt läuft bis 2029 – bis dahin wollen die Projektpartner aber zumindest die konkrete Umsetzung gestartet, wenn nicht sogar abgeschlossen haben. (hk)

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