INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© IV/Alexander Müller

Redaktion 08.10.2021

Industriellenvereinigung feiert Tag der Industrie

Zu ihrem 75-jährigen Bestehen präsentierte sich die IV als Teil von Österreichs industrieller Erfolgsgeschichte.

••• Von Helga Krémer

WIEN. Der Tag der Industrie fiel heuer in ein besonderes Jahr, nämlich in das 75-jährige Bestehen der Industriellenvereinigung (IV) – Zeit, sich ein wenig zu loben, aber vielmehr streng nach vorn zu blicken. „Ein unerschütterlicher Fels in der Brandung der heimischen Volkswirtschaft mit einer starken, unabhängigen Interessenvertretung seit vielen Jahrzehnten an ihrer Seite – das ist die österreichische Industrie”, so IV-Präsident Georg Knill, gemeinsam mit IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka sowie den IV-Vizepräsidenten Philipp von Lattorff und F. Peter Mitterbauer.

Innovative Vordenkerin

Die IV sei seit 75 Jahren Teil und vor allem Treiber der industriellen Erfolgsgeschichte Österreichs: „Das große Ganze zu sehen, über den Tellerrand zu schauen, Vordenker zu sein, wenn es um Megatrends und große Zukunftsfragen geht – das hat uns als Organisation immer ausgezeichnet und tut es auch heute noch.”

So habe man im Laufe des Jahres als Erste in Österreich eine Industriestrategie mit Empfehlungen bis 2040 entwickelt, „denn es reicht nicht, nur an morgen zu denken. Wir müssen uns heute schon fragen, was in einem Jahr und in zehn oder 20 Jahren ist. Erfolg ist kein Selbstläufer. Er braucht dafür eine kluge, zukunftsgerichtete Standortpolitik”, so Knill im Gespräch mit Bundeskanzler Sebastian Kurz beim Tag der Industrie. Innovation, Technologie, Qualifizierung, Digitalisierung seien aus Sicht der IV die Eckpfeiler eines wettbewerbsfähigen Industrielandes Österreich 2040. „Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, unter denen sich diese Dinge bestmöglich entwickeln können”, betont der IV-Präsident. Unter anderem gelte es, den immer drängender werdenden Fachkräftemangel zu lösen, die kommende ökosoziale Steuerreform als echte Chance zur spürbaren Entlastung von Menschen und Unternehmen zu nutzen sowie den digitalen Wandel erfolgreich zu gestalten.

Industrie als Klimaschützer

Klimapolitik sei Standortpolitik und umgekehrt – hier müsse ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden, der die Industrie als das mit einbeziehe, was sie ist: Ein wichtiger Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel, der nachhaltig nur durch Innovation und technologische Durchbrüche zu gewinnen sein wird, wie sie vor allem in der Industrie erzielt werden.

„Wer die Industrie stärkt, der stärkt auch den Klimaschutz. Einseitig an der Belastungsschraube zu drehen, wäre daher der völlig falsche Weg”, gab Knill zu bedenken. Was es daher brauche, sei eine kluge, faire Steuerreform, die neben den gewünschten ökologischen Lenkungseffekten eine spürbare Entlastung für Unternehmen und deren Beschäftigte bringt.
Neben der bereits angekündigten Senkung der Lohnsteuer müsse der Fokus auf der Stärkung des Eigenkapitals der Unternehmen liegen – allen voran auf der Senkung der Körperschaftsteuer auf 21% sowie der Einführung fiktiver Eigenkapitalzinsen als Betriebsausgabe. „Davon profitieren Arbeitsplätze und Investitionen im Land. Gerade Letztere brauchen wir dringend, um die klimapolitische Transformation zu stemmen”, fordert der IV-Präsident.

Hehre Ziele

Österreich und Europa müssten mittel- und langfristig bei Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz oder Mikroelektronik eine Führungsrolle anstreben und möglichst auch erreichen – Stichwort attraktive Rahmenbedingungen.

Investitionen – auch der öffentlichen Hand – in Forschung und Entwicklung seien dafür ebenso entscheidend, wie die fortschreitende Digitalisierung: „Ziel muss es sein, Österreich schon bis 2030 unter die Top-3-Digitalisierungsvorreiter in Europa zu bringen”, so Knill.

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