WIEN. So beinahe unvorstellbar dieses Szenario ist, so knapp könnte Europa und damit Österreich am 8. Jänner 2021 wegen einer Netzüberlastung in Südosteuropa daran vorbeigeschrammt sein, heißt es in manchen Medien.
Die Nachrichten über diesen Vorfall zu Jahresbeginn haben den Großteil der Österreicher erreicht. Auch über die Konsequenzen eines Blackouts sowie deren Ausmaß herrscht in weiten Teilen der Bevölkerung Bewusstsein. Dass die Vorbereitungen auf den Ernstfall ausreichen, wird jedoch laut einer von Marketagent am 17.2. publizierten Umfrage durchaus angezweifelt: Gerade in den eigenen vier Wänden fehle es in vielen Haushalten an Vorräten zur Deckung von Grundbedürfnissen, sollte das Leben tatsächlich für bis zu zwei Wochen stillstehen.
Wer es (besser) wissen muss
Zuständig für die Absicherung der Stromversorgung ist die Austrian Power Grid AG (APG) – und beim Übertragungsnetzunternehmer gibt man grundsätzlich Entwarnung. „Der 8. Jänner war ein ernster Krisenfall: Die vorgesehenen Schutzmechanismen haben international bzw. national voll gegriffen und es konnte der Normalzustand binnen einer Stunde wieder hergestellt werden”, sagt APG-Unternehmenssprecher Christoph Schuh.
„Diese umfassen mehrere Bereiche: Auf Basis des Netzinformationssicherheitsgesetzes sind wir Bestandteil des Austrian Energy CERT, eines brancheneigenen Computer-Emergency-Response-Teams für die heimische Energieindustrie.” Das System werde laufend an die aktuellen Herausforderungen angepasst und liege gespiegelt vor: Fällt das eine aus, kann digital auf das zweite umgeschaltet werden. Externe Personen haben keinen Zutritt – auch physisch; dafür sorgen rote Zonen.
„Klar ist jedoch auch, dass wir für die erneuerbare sichere Stromzukunft Kapazitäten in allen Bereichen des Stromsystems (u.a. Netze, Speicher, Flexibilisierung, Produktion) brauchen”, ergänzt Schuh. (pj)