INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© voestalpine

Das EU-geförderte Projekt „H2Future” erforscht die industrielle Produktion von „grünem” Wasserstoff.

Redaktion 06.12.2019

Zauberbuchstabe H

Die weltweit größte „grüne” Wasserstoffpilotanlage ist als Gemeinschaftsprojekt erfolgreich in Betrieb gegangen.

LINZ. Die voestalpine hat sich klare Ziele zur weiteren Direktvermeidung von CO2-Emissionen in der Stahlherstellung für die kommenden Jahre gesetzt.

„Mit der Inbetriebnahme der weltgrößten Wasserstoff-Pilotanlage ist ein wesentlicher Schritt gelungen, um diese Technologietransformation voranzutreiben”, erklärt Herbert Eibensteiner, der neue Vorstandsvorsitzende der voestalpine AG. Vor dem Hintergrund der weltweiten Klimavorgaben prüft die voestalpine derzeit die Umsetzbarkeit einer Hybridtechnologie zwischen der bestehenden koks-/kohlebasierten Hochofenroute und mit grünem Strom betriebenen Elektrolichtbogenöfen unter teilweisem Einsatz von grünem Wasserstoff. Langfristig strebt der Konzern an, den Einsatz von grünem Wasserstoff im Stahlerzeugungsprozess suk­zessive zu erhöhen und so bis 2050 die CO2-Belastung um insgesamt mehr als 80% senken zu können.
In der Anlage wird mithilfe von erneuerbarer Energie Wasser in seine Grundkomponenten Wasserstoff und Sauerstoff gespaltet. „Durch diesen Prozess schaffen wir ein enormes Potenzial zur Flexibilisierung und Dekarbonisierung des Energie- und Wirtschaftssystems”, sagt Wolfgang Hesoun, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG Österreich.

Grün = CO2-frei

Darüber hinaus kann die Elektrolyse als netzdienliches Element genutzt werden, um bei Bedarf Überschussenergie aus dem Netz zu nehmen. „Siemens fokussiert sich seit jeher auf saubere Energie: von Erzeugung, über Verteilung bis zur Anwendung”, sagt Hesoun. „Effiziente Technologien sind ein wesentlicher Baustein, um den Klimawandel mit seinen dramatischen Folgen einzudämmen.”

Grüner Wasserstoff hat als Rohstoff, Energieträger und Speichermedium ein enormes Potenzial. Neben dem Industriesektor zeigen sich auch im Transportbereich – insbesondere im Schwer- und Bahnverkehr – überaus interessante Anwendungsmöglichkeiten.
„Der Einsatz von grünem Wasserstoff ist sowohl eine Win-Win-Situation für Energiewirtschaft und Industrie als auch ein perfektes Beispiel für die Sektorkopplung durch Elektrifizierung”, bestätigt Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber. (pj)

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