Biloxi. Die Mississippi-Golfküste wartet nicht nur mit Sonne, Meer, Kulinarik und Vergnügungen unterschiedlichster Art auf, auch Kulturinteressierte kommen hier auf ihre Kosten. Ein Highlight ist sicher das Ohr-O’Keefe Museum of Art in Biloxi, das dem innovativen, unabhängigen und kreativen Geist des gleichnamigen Töpfermeisters aus Mississippi, George Ohr (1857–1918), gewidmet ist.
Als würdige Hommage an Ohr entwarf der Künstler und Architekt Frank Gehry, der u.a. auch das Guggenheim Museum in Bilbao entworfen hat, einen preisgekrönten Campus aus kühnen, faszinierenden und eigenständigen Strukturen. Die vier neuen Gebäude und das rekonstruierte Haus von Pleasant Reed bieten den Besuchern getrennte, aber nicht isolierte Erlebnisse – sie schaffen zusammen eine einzige einheitliche Vision, die durch den weitläufigen Backsteinplatz und die majestätischen Live Oaks verbunden ist.
Tradition, Musik und Kunst
Ebenfalls in Biloxi befindet sich das Maritime & Seafood Industry Museum, das sich der Bewahrung der Geschichte und den Auswirkungen der maritimen und Meeresfrüchteindustrie widmet. Ihre Heritage Hall of Fame würdigt Personen, die bedeutende Beiträge zur Schifffahrts- und Meeresfrüchte-industrie geleistet haben.
Wer sich wiederum für die Geschichte des Ortes – und auch den verheerenden Hurrikan Katarina – interessiert, dem sei das Biloxi Visitor Center ans Herze gelegt. Der daneben stehende Leuchtturm gibt ebenfalls interessante Einblicke und vor allem einen tollen Blick über die Küste.
Alle, denen die Geschichte des Blues und die Musik der afroamerikanischen Bevölkerung am Herzen liegen, werden nicht an der 100 Men Hall in Bay St. Louis vorbeikommen. 1894 als Pavillon unter freiem Himmel gegründet, wurde daraus die noch heute so bestehende Halle, in der u.a. Stars der Szene wie Etta James, Ray Charles, Muddy Waters, Howlin’ Wolf, BB King, Chuck Berry, James Brown, Fats Domino aufgetreten sind – gewissermaßen auch ein Mahnmal der Rassentrennung, dem auch Ex-US-Präsident Barack Obama einen Besuch abgestattet hat.
Einzigartige Kunstwerke
Ein Muss in Ocean Springs ist das Walter Anderson Museum of Art, das dem Werk von Walter Inglis Anderson gewidmet ist, dessen Darstellungen von Küstenpflanzen, -tieren, -landschaften und -menschen ihn zu einem der einzigartigsten Künstler des 20. Jahrhunderts gemacht haben. Das Museum ehrt auch Andersons Brüder Peter Anderson (1901–1984), Töpfermeister und Gründer von Shearwater Pottery, und James McConnell Anderson (1907–1998), bekannter Maler und Keramiker.
Die 1928 gegründete Shearwater Pottery, die sich nach wie vor in Betrieb befindet, ist ebenfalls einen Besuch wert. Sie wurde 1928 von Peter Anderson (Bruder des Künstlers Walter Anderson) und seinen Eltern George Walter Anderson und Annette McConnell Anderson gegründet. Sie stellt Kunstkeramik, Gebrauchsgegenstände, Figuren, dekorative Fliesen und andere individuelle Keramikstücke her, die auch käuflich zu wohlfeilen Preisen erworben werden können.