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Uhrenhersteller und Zulieferbetriebe suchen händeringend Personal.

Redaktion 07.04.2023

Rund 4.000 zusätzliche Fachkräfte werden gebraucht

Schweizer Uhrenindustrie Die anhaltend hohe Nachfrage erfordert eine Erweiterung der Produktionskapazitäten und mehr Recruitingaktivitäten

La Chaux-de-Fonds/Bienne. Im Vorjahr exportierten die Schweizer Uhrenhersteller Produkte im Wert von 23,7 Mrd. CHF; das entspricht einem Plus von mehr als elf Prozent und einem neuen Rekordwert.

Die höchste Steigerungsrate (+15,6%) gab es – wie schon in den vergangenen Jahren – bei Uhren mit einem Exportpreis von über 3.000 CHF. Denn bei denen greifen längst nicht mehr nur typische Uhrenliebhaber zu, sondern vermehrt auch Anleger und Spekulanten. Werterhalt bzw. Wertsteigerung ist mittlerweile schon für gut ein Viertel der Uhrenkäufer in den wichtigsten Märkten ein entscheidendes Kriterium.
Überdurchschnittlich stark gestiegen ist – so die aktuelle Statistik des Arbeitgeberverbands der Schweizer Uhrenindustrie (CP) – im Vorjahr auch die Zahl der Beschäftigten, nämlich um fast sechs Prozent auf 60.823. Der Großteil der 3.780 Neueinstellungen betraf den Produktionsbereich.

Personalbedarf

Ausreichen wird das aber nicht, um die hohe Nachfrage nach edlen Uhren zu befriedigen. Laut CP-Berechnungen werden bis 2026 rund 4.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt, allein 2.369, um jene zu ersetzen, die in den Ruhestand treten. Der steigende Personalbedarf betrifft mit Ausnahme der Zifferblattmacher alle Berufe des technischen Sektors, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Am höchsten ist er bei Oberflächenveredlern mit Schwerpunkt CNC (+53,7%) und Qualitätsfachleuten in der Mikrotechnik (+24,2%).
Dringend gesucht werden auch Lehrlinge; 378 Personen haben im Vorjahr eine Ausbildung begonnen, um sieben mehr als 2021. Insgesamt sind bei den Schweizer Uhrenherstellern und ihren Zulieferbetrieben derzeit um 115 Lehrlinge weniger beschäftigt als 2021, und derzeit sind weit über 200 Lehrstellen noch unbesetzt. (red)

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