SEATTLE / KAISERSLAUTEN. Der Onlinehandel-Riese Amazon will in Kaiserslautern sein drittes Logistikzentrum in Rheinland-Pfalz mit rund 1.000 neuen Arbeitsplätzen eröffnen. Bereits im Herbst 2022 soll es seinen Betrieb aufnehmen, teilte das US-Unternehmen mit. Investiert werde "ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag".
Die Grundfläche des dreistöckigen Gebäudes solle rund 48.000 m2 groß sein. "Die Technik mit den Transportrobotern sorgt dafür, dass wir kompakter bauen können und trotzdem mehr Waren auf weniger Fläche einlagern können als bei älteren Standorten", hieß es weiter. Voraussichtlich werde im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet.
Der Oberbürgermeister der pfälzischen Stadt, Klaus Weichel (SPD), kommentierte: "Die Ansiedlung von Amazon ist für Kaiserslautern Gold wert, weil sie unser Arbeitsplatzportfolio quantitativ wie qualitativ an der richtigen Stelle ergänzt."
Von der örtlichen Agentur für Arbeit hieß es, damit gehe "der Aufschwung des Versandhandels mit der Lagerlogistik in der Westpfalz weiter". Die Branche eröffne auch für Ungelernte Chancen zur Weiterentwicklung. Die Arbeitslosenquote in Kaiserslautern ist höher als der Landesdurchschnitt. Laut Stadtverwaltung lag sie im Jänner bei 8,2 Prozent, landesweit belief sie sich auf 4,6 Prozent.
In dem neuen Logistikzentrum in Kaiserslautern soll der Basislohn beim Einstieg laut Amazon bei 12,22 € brutto pro Stunde liegen. Nach 24 Monaten verdienten Mitarbeiter durchschnittlich gut 2.750 € brutto pro Monat. Hinzu kämen verschiedene Zusatzleistungen.
Die Gewerkschaft Verdi kritisiert Amazon seit Jahren dafür, dass der Konzern Tarifverträge ablehnt. Sie fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie Verhandlungen über einen Tarifvertrag "Gute und gesunde Arbeit".
Bisher gibt es in Rheinland-Pfalz zwei Amazon-Logistikzentren: seit 2012 eines in Koblenz mit 110.000 m2 und 1.900 Mitarbeitern ohne Transportroboter sowie seit 2018 eines in Frankenthal mit 88.000 m2, 1.900 Mitarbeitern und unterstützenden Robotern. (red)