••• Von Dinko Fejzuli und Petra Stücker
WIEN. Die APA-Tech stellte diese Woche gemeinsam mit Fehr Advice Digital Value Consulting vor, eine völlig neue Beratungsleistung für Österreichs Medienunternehmen und alle Verlage, die ihre Kunden über digitale Kanäle erreichen.
Clemens Prerovsky, Geschäftsführer der APA-IT, sprach mit medianet im Vorfeld über dieses neue zukunftsträchtige Projekt und warum es sich immer lohnt, einen genaueren Blick auf die Userinnen und User zu werfen.
Jahrelange Erfahrung
Was die neue Dienstleistung von APA-Tech von anderen abhebt, erklärt Prerovsky gleich zu Beginn: „Der Unterschied zum klassischen Consulting ist, dass wir als Tochterunternehmen der APA eine tiefe Verwurzelung in der Medienszene und jahrzehntelange Erfahrungen in der Medienwelt haben. Wir verstehen, wie eine Redaktion arbeitet, wir verstehen, was die Redakteurinnen und Redakteure brauchen. Aber wir haben auch einen Einblick, wie die Nutzer der Medien ticken, und wir haben mit Fehr Advice einen Partner an der Seite, der mit einer einzigartigen Kompetenz in der Verhaltensökonomie punktet. Damit fließt in unsere technische Dienstleistung auch der evidenzbasierte Zugang ein.”
Und das ist einzigartig in Österreich. Doch wie sieht nun die konkrete Zusammenarbeit mit Kunden aus? „Es geht darum, die ungenutzten Potenziale zu identifizieren, die die Medienhäuser haben. Solche, die sie noch nicht erschlossen haben. Wir stellen wichtige Fragen: Bei welchen Nutzergruppen kommt man noch gar nicht an? Welche Kombinationen, welche Pakete könnte man anbieten, an die man noch nicht gedacht hat?”, erklärt Prerovsky.
Oftmals scheitere die Lösung von Problemen daran, dass man nicht genau wüsste, woran das Geschäftsmodell krankt. Gemeinsam mit dem Kunden können APA-Tech und Fehr Advice evaluieren, wo es am meisten schmerzt. Es wird nachgeforscht, wie eine App oder Inhalte strukturiert werden müssen, um häufiger abgerufen zu werden. Die Bandbreite der Lösungen ist groß. So sehe man sich digitale Abos genauer an, verbessere die Konvertierung zu digitalen Abos oder bearbeite die Frage, wie man die Absprungrate minimiert.
Nachhaltige Verbesserung
Denn ein großer Schlüssel sei die tägliche Nutzung von Apps und Inhalten. „Wenn die Nutzer nicht täglich die App aufmachen und sie nicht mehrfach am Tag besuchen, dann verliere ich sie. Und die große Frage ist, wie kriege ich die Menschen laufend dazu, mein Angebot zu nutzen. Wir wollen im Projektverlauf die App oder die Landingpage nachhaltig so verändern, dass die Nutzung optimiert wird”, schildert Prerovsky den Weg der Dienstleistung.
Für Medien gelte derzeit, dass in der Konvertierung zu den digitalen Modellen das erste Onboarding erledigt sei; dies habe auch gut funktioniert, man habe einen Schwall von Abonnentinnen und Abonnenten gut auf die Plattformen und neuen Kanäle gebracht. Doch es sei schwieriger geworden, bezahlwillige Kundschaft zu finden.
Die rasante Geschwindigkeit bei Produkt-Neueinführungen und Personalmangel in den IT-Abteilungen schaffen Schwierigkeiten, die mit Digital Value Consulting der APA zu evaluieren und zu beheben sind.
So gelte es auch, darüber nachzudenken, welche Reihe von Gründen dazu führt, dass User keine Bezahlabos abschließen wollen. Die Frage, wo die Menschen verlorengehen, werde ebenso behandelt, wie die Tatsache, dass man über neue Modelle, Packages und welche Angebote von Usern gewünscht werden, nachdenken müsse.
Bedarf der Kunden
Warum APA-Tech diesen Schritt zum kombinierten Consulting-Ansatz mit der Verhaltensökonomie geht?
Dies erklärt sich aus dem Umstand, dass das Unternehmen stark auf Technologie-Dienstleistung ausgerichtet ist, die Probleme der Kundinnen und Kunden aber meist nicht an technischen Problemen liegen, die Anforderungen also nicht nur technische Aufgabenstellungen sind.
Die großen Probleme lägen meist im Geschäftsmodell oder in der konkreten Umsetzung. Es ginge um Kunden und wie man sie adressiere. Deshalb habe man dank des bestehenden Kontakts mit Fehr Advice das Modell Digital Value Consulting entwickelt.
Zielrichtung finden
Prerovsky beschreibt den konkreten Projektablauf allgemein so: „Wir bestimmen anfangs gemeinsam mit dem Kunden den Status, schauen: Wo ist die Zielrichtung? Wo wollen wir hin? Was ist genau der Schmerz, den wir detailliert verstehen wollen? Dazu gibt es einen Vorbereitungsworkshop, in dem wir eine Analyse tätigen. Gezielte Kundenumfragen, die Userwünsche abbilden, zeigen das Nutzerverhalten. Dann geht es an die Umsetzung.”
Einzigartige Kombination
APA-Tech ist mit Digital Value Consulting im deutschsprachigen D-A-CH-Raum alleinstehend, wie Prerovsky betont: „Ich kenne keine Beratungsleistung, die den verhaltensbasierten Ansatz mit der technischen Umsetzung kombiniert.” Für Prerovsky ist dieses Projekt ein zukunftsweisendes, denn für sich alleinstehend hat Technologie keinen inhärenten Wert. „Erst durch den Prozess, mit dem ein klares Verständnis für den Kundennutzen entwickelt wird, kann eine technische Lösung Wert bringen”, ist sich Prerovsky sicher.
Zauberwort Optimierung
So wolle man nach dem Start in Österreich Mitte Mai in weiterer Folge auch den D-A-CH-Raum betreten. Zuerst gelte es aber, die österreichischen Unternehmen an Bord zu holen.
All jene, die in Medienunternehmen an der Realisierung von digitalen Projekten arbeiten, seien die Zielgruppe von Digital Value Consulting.
Ob Medienmanager, technologisch oder inhaltlich Verantwortliche oder all jene, die ein Interesse an zielgenauer Optimierung der digitalen Konversion haben – für sie sei das neue Angebot gemacht. Die Kosten sind je nach Anforderung individuell.