••• Von Dinko Fejzuli
WIEN. Am 29. März geht es los – denn in Obertauern in Salzburg startet der ORF am Dienstag sein Frühstücksfernsehen „Guten Morgen Österreich” (GMÖ). Dann hat Österreich neben Cafe Puls auf Puls 4, dem Pionier am heimischen Frühstücksfernsehmarkt, der heuer sogar sein Zehnjähriges feiert, und Servus am Morgen von Servus TV nun eine dritte Möglichkeit, mit österreichischem TV-Programm den Tag zu beginnen. Doch anders als bei der Privaten Konkurrenz wird nicht aus einem stationären, sondern aus einem mobilen Studio, jeden Tag aus einem anderen Ort Österreichs, Programm gemacht.
Hauptsponsor Adeg
Und genau so, wie die Redaktion arbeitet auch die Vermarktungsmannschaft rund um ORF-Enterprise Chef Oliver Böhm bereits seit Monaten daran, auch Werbekunden und Partnern die morgendliche Sendeleiste schmackhaft zu machen.
Bei Guten Morgen Österreich-Hauptsponsor Adeg freut man sich jetzt schon auf die Zusammenarbeit und streut dem neuen Format Rosen.
Adeg-Vorstand Alexandra Draxler-Zima gegenüber medianet: „Das neue ORF-Frühfernsehen ist innovativ, nah am Publikum und stark in der Region verankert. Damit trifft es genau die Werte, für die wir als Adeg mit unseren Kaufleuten und ihren rund 430 Standorten stehen.”
medianet bat ORF-Enterprise-Geschäftsführer Oliver Böhm zum Interview.
medianet: In wenigen Tagen startet der ORF sein Frühfernsehangebot. Wann hat die Arbeit für die ORF-Enterprise zum Thema Frühfernsehen-Vermarktung in Wirklichkeit begonnen?
Oliver Böhm, GF ORF-Enterprise: Die ORF-Enterprise arbeitet seit über einem halben Jahr intensiv an der Vermarktung von Guten Morgen Österreich. Und das mit großem Erfolg. Wir konnten mit Adeg, Landhof und Vamed renommierte Partner für das ORF-Frühfernsehen gewinnen. Wir sind für 2016, was die Möglichkeiten der on air-Bewerbung betrifft, ausverkauft.
Im Bereich Lizenzen gibt es noch Möglichkeiten; wie beispielsweise ein ‚Guten Morgen Österreich Weckerl', ein ‚Guten Morgen Österreich Buch' und vieles mehr.
medianet: Dem ORF ist Unterbrecherwerbung gesetzlich verboten Welche Werbeformen wird es da geben?
Böhm: Die ORF-Enterprise bietet aufmerksamkeitsstarke und attraktive Special Advertising-Tools an. Adeg baut auch hier auf seine regionalen Stärken und präsentiert als Hauptsponsor die Sendung zu jeder vollen Stunde.
Landhof bewirbt als Sponsor der Sendung ‚Bewegt in den Tag' seine breite Produktpalette im perfekten Umfeld. Die Vamed zeigt die Vielfalt ihrer Themenangebote in Österreich.
medianet: Für welche Kunden und Kooperationspartner wäre denn die Präsenz im ORF-Frühfernsehen besonders interessant?
Böhm: Guten Morgen Österreich bietet eine vollkommen neues Sendungskonzept. Mit dem mobilen Sendestudio wird jeden Tag aus einer anderen Gemeinde gesendet.
Diese Alleinstellung und die gewohnt hohe Qualität des ORF bieten allen Unternehmen einen gelungenen Werbeauftritt. Besonders prädestiniert sind natürlich Kunden mit Österreich-Bezug, bei denen die Regionalität im Vordergrund steht.
medianet: Aktuell geht man von 12.000 Euro Produktionskosten pro Sendestunde aus, auf das ganze Jahr umgerechnet, ergibt das 600 Stunden Früh-Programm, also Kosten von gut 7,2 Mio. Euro. Wie viel davon wird man durch Kooperationen und die Vermarktung einspielen können?
Böhm: So eine Rechnung geht sich nicht aus – dazu ist die Herstellung von Programm zu kostenintensiv; aber darum geht es auch nicht. Mit Guten Morgen Österreich schließen wir die letzte offene Programmlücke und wollen unseren Zuseherinnen und Zusehern einen maximalen Service bieten.
medianet: Eine Einnahmequelle, die sogenannten Ortsportraits, sorgte bereits vor dem Start des Frühfernsehens für Kritik, da es hieß, man könne sich hier beim ORF Imagefilme bestellen. Wie sieht es denn hier nun wirklich aus und wie schätzen Sie hier das Potenzial in der post-Verwertung der Imagefilme ein?
Böhm: Die Ortsportraits werden nach ausschließlich redaktionellen Gesichtspunkten gestaltet und können selbstverständlich nicht bestellt werden. Die Kosten für Produktion und Ausstrahlung des Beitrags liegen beim ORF, ebenso die Rechte. Über die ORF-Enterprise erhalten interessierte Gemeinden die Möglichkeit, nach Ausstrahlung die Rechte an der weiteren kommerziellen Nutzung des Beitrags zu erwerben.
medianet: ORF-GD Alexander Wrabetz hat angekündigt, er möchte in der nun neu eröffneten Morgen-Schiene Marktführer werden. Wie viele Zuseher haben Sie derzeit auf diesem Sendeplatz? Was ist das Ziel mit dem neuen Frühfernsehen bzw. was bedeutet das, in Zuseherzahlen und Marktanteilen ausgedrückt?
Böhm: Der ORF will in diesem Zeitsegment die Marktführerschaft erringen. Wie viele Zuseher das sein werden oder wie sich das Nutzerverhalten in Zukunft entwickelt, werden wir uns in Ruhe ansehen.