MARKETING & MEDIA
25.03.2015

Bewertungs-Portale: geliebt und dennoch argwöhnisch beäugt

Internet Immer mehr User nutzen Online-Bewertungsplattformen, um Meinungen und Bewertungen über Produkte einzuholen

Plattform WutundGut erhob Motive der Nutzer und attestiert, dass beispielsweise weitaus mehr Personen Passiv-User sind.

Wien. Mehr als jeder zweite Österreicher besucht mehrmals im Monat oder sogar öfter Bewertungsplattformen im Internet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass authentische Kundenerlebnisse für eine Vielzahl an Menschen interessant sind. Auch wenn deutlich mehr Menschen passiv konsumieren statt offensiv agieren und posten – laut einer Studie sind 80% reine Leser –, stellt sich die oft diskutierte Frage: Wer glaubt eigentlich diesen Bewertungen und Kommen-taren?

Mehr als die Hälfte der User erachtet diese als glaubwürdig, unter 5% halten sie für gar nicht glaubwürdig. Das ergab die Studie „Bewertungsplattformen am Prüfstand” der Plattform WutundGut.Empfehlungen, Warnungen, Live-Berichte und persönliche Erfahrungen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken: 55,7% der befragten Österreicher geben an, mehrmals im Monat oder öfter Bewertungsplattformen im Internet zu besuchen. Dominiert wird das Feld von Bewertungsplattformen für „Produkte” (63% Nutzung), „Hotel und Reise” (53%, wobei hier gilt: je jünger desto häufiger genutzt) und an dritter Stelle fast gleichauf die Bereiche „Ärzte/Medizin” (19% Nutzung) und „Restaurants/Nacht-leben” (18,5%).„Wir kennen das Phänomen der vielfach höheren Passiv-Nutzung aus allen Social-Media-Bereichen auch von unserer eigenen Plattform WutundGut, wo Service-Erlebnisse weit öfter gelesen als selbst verfasst werden”, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von WutundGut sowie des Markt- und Meinungsforschers Market-agent.com. „Diese Zahl wollten wir quantifizieren.”

20% posten aktiv

Die Studie ergab: 20% geben an, aktiv zu posten, 80% konsumieren passiv und lesen. Konkreter: Im Mittelwert werden pro Monat zwei Beiträge selbst geschrieben und 15 gelesen.Zu einem häufig diskutierten Bereich bei Bewertungsplattformen zählt die Frage der Seriosität: Kann man sich auf die Bewertungen verlassen? Die Studie zeigt: Mehr als die Hälfte der Befragten hält die Plattformen für sehr oder eher glaubwürdig. Sind es bei den Unter-40-Jährigen 57%, die diesen Plattformen trauen, so sind es bei den über 50-Jährigen nur mehr 45%.

Nicht nur Negatives

Sensationslust und Freude am Schlechten werden auch immer wieder im Zusammenhang mit Bewertungsplattformen genannt – zu Unrecht, zeigt die Studie. Nicht jeder wolle sich nur an der „schlechten Nachrede” ergötzen. Der Großteil der Befragten (75%) gibt an, positive und negative Beiträge gleichermaßen zu konsumieren. Der Rest (also rund 25%) hat leichte Präferenzen für das Positive (16%) oder das Negative (9%).

„Eine Erfahrung, die wir persönlich bestätigen können”, so Ulli Helm von WutundGut, „auch auf unserer Plattform wird über die Zeit zu fast 45% gelobt. Beispielsweise nette oder besonders hilfsbereite Mitarbeiter, Kulanz von Firmen oder Ähnliches.” (bb/red)

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