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Die Gästegeber der Cable Days 2024 in Linz.

Redaktion 10.10.2024

Cable Days 2024 : Digitalisierung und Wettbewerb beschleunigen Wandel und ökonomischen Druck

LINZ. Die diesjährigen Cable Days des Fachverband Telekom/Rundfunk der Wirtschaftskammer Österreich beleuchteten Anfang Oktober im Design Center Linz die wichtigsten Themen und Herausforderungen der Medien- und Telekommunikationswelt. Bei der zweitägigen Fachveranstaltung für Kabelnetzbetreiber, Rundfunkveranstalter und Branchendienstleister gab es Vorträge, Podiumsdiskussionen, Wissensvermittlung und Zeit für Meinungsaustausch.

Digitalisierung in der Rundfunk-Branche
Der erste Tag wurde durch Gerhard Haidvogel, Obmann des Fachverband Telekom/Rundfunk, eröffnet. Dabei drehte sich zu Beginn alles um die Rundfunk-Branche, die sich immer mehr internationalen Mitbewerbern und damit einem stärkeren Kampf um Werbegelder gegenübersieht.

Nach der Keynote von Matthias Settele folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung in der Rundfunkverbreitung - vom Broadcaster zur Plattform?“. Vertreter sprachen über ihre Strategien, um für Seher und Werbende interessant zu bleiben oder an Relevanz zu gewinnen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass lineares Fernsehen auch in Zukunft sehr wichtig für die Branche bleiben wird. Lokaler Content, Hintergrundinformationen und Live-Übertragungen sind Differenzierungsmerkmale gegenüber der globalen Streaming-Konkurrenz, die als Werbeträger im österreichischen Markt einen starken Aufwind verzeichnet.

Die zweite Keynote kam von Bertold Heil, Gründer und Eigentümer der Convergent Media Consulting, zum Thema „Radio Relaunched – Wie positionieren sich österreichische Radios im Wettbewerb?“. Am anschließenden Podium diskutierten Vertreter der RTR, des ORF und von Kronehit über die Entwicklungen im Radio. Die Tatsache, dass immer mehr Hörer Radio über Smart Speaker konsumieren, könnte dazu führen, dass große amerikanischen Tech-Giganten als Gatekeeper eine Maut für ausgespielte Werbeinhalte verlangen werden und damit internationale Anbieter den nächsten Werbemarkt an sich ziehen. Dennoch unterstrichen die Diskussions-Teilnehmer den Wert des Radios für die Demokratie, die Meinungsbildung sowie die Identität eines Landes, da Radio für viele Menschen ein fixer Begleiter durch den Tag ist.

Am Nachmittag gab Stefan Lechler von der Europäischen Kommission Einblicke in das Weißbuch „Digitale Infrastruktur“, das unter anderem darauf abzielt, Europa global wettbewerbsfähig zu halten. Amerikanische Technologie-Giganten wie Alphabet, Amazon, Meta oder Microsoft haben in den vergangenen Jahren stark in eigene Telekom-Infrastruktur investiert, sie zählen somit zu den größten Telekom-Unternehmen der Welt. Diese Versorgungsnetze, die Amerika mit Europa verbinden, stehen nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung und unterliegen auch nicht der Telekommunikationsregulierung. Europa muss hier aufholen, um seine Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern zu reduzieren.

Regulatorische Updates
Der zweite Tag widmete sich aktuellen Themen der Telekom-Branche. In mehreren Vorträgen erfuhren die Teilnehmer Neues über die Einrichtung der KI-Servicestelle in der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR), die Umsetzung der Verbandsklagerichtlinie, fünf Jahre Ausbau im Telekom-Sektor, den Gigabit Infrastructure Act und über die Herausforderungen für die Diensteanbieter bei Nachhaltigkeit.

Die Cable Days 2024 endeten mit einem Resümee von Helga Tieben, Geschäftsführerin des Fachverbandes Telekom/Rundfunk.

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