Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
POTENZIALVERGEUDUNG. Nach dem Sieg im vergangenen Jahr durch Netta Barzilai mit ihrer fetzigen Nummer „Toy” richtet heuer Israel in Tel Aviv den Eurovision Song Contest aus.
Der Jubel unter den Fans wollte nicht enden, gilt doch Israel als der Inbegriff des Song Contest und die Israelis als diejenigen, die den ESC und seinen Spirit am besten feiern können.
Doch leider kam es anders; schon zu Beginn gab es Streit darüber, ob der ESC nun in Tel Aviv oder doch in Jerusalem stattfinden sollte.
Die Regierung wollte den größten TV-Live-Event abseits des Sports natürlich in der Hauptstadt wissen, doch außer ihr wollte das niemand. Kaum war dieser Streit beigelegt, kam das nächste Problem auf, als der Staat seinen bisherigen öffentlich-rechtlichen Sender IBA handstreichartig abschalten ließ und die EBU plötzlich ohne einen Host-Broadcaster im Austragungsland dastand. Am Ende fand man dann mit dem neu gegründeten staatlichen Sender KAN einen Ausweg.
Doch da fingen die Probleme erst an. Denn als es an den Kartenverkauf ging, reihte sich ein Skandal an den anderen. Nicht nur, dass die Halle mit lediglich 4.000 Zuschauern viel kleiner als alle anderen bisher war, wurde ein beträchtlicher Teil der Karten für Sponsoren blockiert, und so kamen viel zu wenig der ohnedies mit bis zu gut 500 Euro viel zu teuren Karten in den freien Verkauf.
Einen Schritt vor, zwei zurück
Doch auch da war das Drama nicht beendet, denn kurz danach kam auf, dass Karten, die eigentlich für den freien Verkauf gedacht waren, Insider unter sich aufgeteilt haben sollen.
Das Ergebnis dieser ganzen Dramen: Noch kurz vor Beginn des ersten Semifinales waren noch zuhauf Karten zu haben, lediglich das Finale scheint ausverkauft zu sein.
Am Ende scheinen von gut 7.000 Karten insgesamt nur 5.000 wirklich verkauft worden zu sein.Nur so zum Vergleich: In Wien wurden für etliche Proben (Family-Show, Jury-Show, …) und die Finali satte 92.000 Karten verkauft. Wie gesagt: Nur so zum Vergleich …