MARKETING & MEDIA
© Markus Divis

Thomas Schwabl

Redaktion 08.01.2021

Demokratisierung der Marktforschung

Wenn Umfrageteilnehmer selbst zu Marktforschern werden.

WIEN. Bisher war die Rollenverteilung in der Marktforschung stets klar: Der Forscher stellte die Fragen und gab die Richtung vor, der Proband diente als reiner Meinungslieferant. Doch warum nicht einmal den befragungswilligen Meinungsbildnern die Chance geben, sich selbst als Marktforscher zu versuchen und die relevanten Themen zu bestimmen? Das fragte sich auch das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent und führte im Zuge der Neugestaltung ihres Panelisten-Portals prompt ein neues Tool ein, das den Konsumenten zum Demoskopen macht. Diese ermöglichen einen noch nie dagewesenen Rollentausch für Privatpersonen – denn hier wird jeder zum Researcher.

Umfrageforschung für Jedermann
„Mit dem neuen Angebot für unsere Panelisten wollen wir endlich alte Muster und starre Strukturen der Marktforschung aufbrechen. Bis dato herrschte ein hierarchisches Denken zwischen Marktforscher und Proband. Während ersterer die Inhalte definierte, konnte letzterer lediglich unreflektiert seine Meinung dazu kundtun. Durch selbst konzipierte Umfragen kann endlich jeder zum Marktforscher werden“, legt Thomas Schwabl, der Geschäftsführer von Marketagent, die Beweggründe für die Entwicklung dieser Neuerung dar. Das innovative Tool erlaubt es den Panelisten nicht nur, einfach und unkompliziert selbst kurze Umfragen im Panel zu lancieren, die jeweils von 500 Teilnehmern beantwortet werden, sie können zudem völlig kostenfrei in die Rolle des Marktforschers schlüpfen. Dadurch erhalten Privatpersonen erstmals direkten Zugang zur Markt- und Meinungsforschung, was bisher nur Unternehmen vorbehalten war. Zudem sollen die selbst erstellten Umfragen die Motivation steigern, um dadurch der sinkenden Teilnahmebereitschaft entgegenzuwirken.

Ganz besonders gilt die Möglichkeit, selbst Umfragen zu lancieren, aber auch als Symbol der Wertschätzung, die die Marktforscher aus Baden bei Wien all ihren befragungswilligen Meinungsbildnern entgegenbringen. „Wir möchten unseren Mitgliedern für ihren unermüdlichen Einsatz danken. Sie sind für uns mehr als reine Meinungslieferanten – ganz im Gegenteil. Respekt wird bei uns großgeschrieben. Das unterstreicht das neue Tool, mit dem wir unserer internationalen Community etwas zurückgeben wollen“, erklärt Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent.

DIY-Umfragen auf Erfolgskurs
Mit seinen 2 Millionen Mitgliedern in bald 70 Ländern hat Marketagent eine große Reichweite rund um den Globus – und täglich kommen weitere 1.500 Anmeldungen dazu. Dabei verzeichnet das Marktforschungsinstitut die größte Community an Meinungsbildern in Österreich. In so vielen Köpfen schlummern gewiss noch mehr spannende Fragestellungen, die nur darauf warten, mit vielen anderen Panelmitgliedern geteilt zu werden. Und die ersten Statistiken zeigen: Die DIY-Umfragen werden positiv angenommen und mit Elan genutzt. So gingen in den ersten beiden Monaten bereits 9.000 Umfragen live und zählen rund 2 Millionen Teilnahmen aus 62 Ländern. Das Tool scheint also auf hohe Akzeptanz zu stoßen – eine freudige Nachricht für Marketagent. „Besonders spannend sind auch die neuen Einblicke in die Interessen unserer Panelisten, die wir als Marktforscher durch das neue Tool erhalten. Welche Ideen haben sie? Was würden sie selbst fragen? Wir dürfen unsere befragungswilligen Meinungsbilder dadurch nochmals von einer ganz neuen Seite kennenlernen“, zeigt sich Lisa Patek begeistert.

Klar distanzieren möchte sich das Marktforschungsinstitut jedoch von dem Vorwurf, dass es durch das neue Tool den Bock zum Gärtner machen würde. „Uns ist bewusst, dass wohl die meisten Panelisten keine professionellen Marktforscher sind. Doch der Mensch ist von Natur aus neugierig. Von Kindesbeinen an stellen wir Fragen an unsere Umwelt. Unsere DIY-Umfragen bieten eine Plattform für die Neugierigen, die Interessierten, die Kreativen, die zur Tat schreiten und ihre Freude an der Markt- und Meinungsforschung realisieren wollen“, betont Schwabl. (red)

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