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Wie sieht der Tourismus In und nach der Coronakrise aus? Und was müssen Marketer beachten? Ein Webinar der IAA beschäftigte sich mit diesen Themen.

Redaktion 26.06.2020

Der Sommer kommt bestimmt

IAA-Webinar: Welche Bedeutung hat die aktuelle ­Coronakrise für die (internationale) Tourismusbranche?

WIEN. Beim IAA-Webinar zum Thema „Travel and Tourism Marketing – What lies ahead” diskutierte Alberto Dal Sasso, Managing Director Nielsen und Präsident des IAA Chapters in Italien, mit Simon Betts (Director UK & USA RTL ad Connect), Ana Henriques (Manager Branding & Campaign TUI in den Niederlanden), Pascal Jenny (Director Arosa Tourismus) und Markus Mazuran (Managing Partner Wien Nord Serviceplan).

Blick zurück und nach vorn

Die Podiumsgäste besprachen die Auswirkungen des Coronavirus auf den Tourismus und die Zukunft des Tourismus-Marketing. „Die Pandemie hat alle Branchen überrascht”, sagt Dal Sasso. „Die letzten drei bis vier Monate waren sehr hektisch, Reisen wurden storniert, etc. – für uns als Reiseagentur eine Herausforderung”, so Henriques von TUI.

„Die Reisefreiheit wird durch die Öffnung der Grenzen zu verschiedenen Ländern wieder möglich”, leitete Dal Sasso seine erste Frage ein. „Welche Auswirkungen merken Sie von diesen Entwicklungen?” Sowohl Henriques als auch Jenny sehen einen Trend zu lokalen Tourismus-Möglichkeiten. „In der Schweiz werden dieses Jahr hauptsächlich Schweizer urlauben”, so Jenny. Im Zuge der Coronakrise mussten viele im Tourismus tätigen Unternehmen stark umdenken. „Die Digitalisierung hat eine viel größere Rolle gespielt. Wir haben unser gesamtes Marketing-Team neu formiert. Gleichzeitig haben wir versucht, jede Information, die wir bekommen haben, sofort mit allen zu teilen, weil wir gemerkt haben: Die Menschen da draußen brauchen Antworten”, sagt Henriques. So wurden Urlaubsorte in den Niederlanden via Fotos geteilt und Apps programmiert, um den physischen Kontakt zu minimieren. „Hier ist vor allem Kreativität sehr wichtig. Jede Marke sollte einen Blick auf sich selbst werfen und überlegen, wie mit dieser neuen Situation richtig umgegangen werden sollte. Dabei gibt es nicht ein alleingültiges Rezept, sondern viele Möglichkeiten”, sagt Mazuran. Jenny beschreibt die erste Phase der Krise als die schwierigste: „Alles war geschlossen, Angst war ein sehr verbreitetes Gefühl. Jetzt haben wir wieder Hoffnung; das Geschäft läuft natürlich anders als gewohnt.”

Auswirkungen verstehen

In dieser Andersartigkeit ist jedoch eines gleich: „We are all in this together”, sagt Betts. „Wir müssen die Auswirkungen auf die Branche zu verstehen versuchen”, so Betts weiter. Eine reflektierte Haltung sei hier ein Muss. „Je schneller die Marke überarbeitet wird, umso schneller kann die Krise überwunden werden”, sagt Mazuran. „Es ist unsere Aufgabe, das Vertrauen der Reisenden zu gewinnen und zu behalten”, sagt Henriques. Und: „Folgen Sie dem Herzen Ihrer Marke – so vereinen Sie diese mit der neuen Normalität”. (nri)

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