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© DW M. Müller

Oliver Linow.

Redaktion 07.04.2022

Deutsche Welle gut genutzt

Trotz Sperre: Deutsche Welle hat mehr Nutzer ihres russischsprachigen Online-Angebots; Kreml verfügte Anfang Februar Schließung des DW-Korrespondentenbüros in Moskau.

KIEW / BONN. Die Deutsche Welle (DW) verzeichnet trotz einer Sperre in Russland mehr Interesse für das russischsprachige Online-Angebot. Sowohl in Russland als auch im Rest der Welt gebe es seit Kriegsausbruch einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen, teilte der deutsche Auslandssender am Dienstag, 5. April 2022, mit. Die DW betonte, dies wäre ohne Strategien und Hilfsmittel zur Umgehung von Zensur, mit denen man seit zehn Jahren arbeite, nicht möglich gewesen.

Seit dem 4. März seien die DW-Webseiten in allen Sprachen in Russland und auch die Facebook-Seite des Senders dort blockiert, hieß es weiter. Die DW verzeichne auch bei den russischen Social Media-Angeboten ein steigendes Interesse.

DW-Spezialist für Internetfreiheit, Oliver Linow, sagte laut Mitteilung: Nach dem Verlust der Lizenz in Russland und der Schließung des Moskauer Büros sei man dort auf die vollständige Zensur der Inhalte vorbereitet gewesen. "Wir haben sofort gespiegelte Webseiten über sogenannte Proxy-Server aktiviert, damit die Menschen in Russland weiterhin auf unsere russischsprachigen Inhalte zugreifen können."

Russland hatte Anfang Februar die Schließung des DW-Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen von Journalisten verfügt. Neben der Internet-Blockade war der Sender zuletzt zudem als "ausländischer Agent" eingestuft worden. (APA/dpa)

 

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