WIEN. Am 20. September 2021 trafen sich die Mitglieder und Gäste des Marketing Club Österreich in den Schlumberger Kellerwelten und tauchten dabei in die Welt der künstlichen Intelligenz ein. Insgesamt fünf Speaker erlaubten tiefe Einblicke in technologische Möglichkeiten, die für Staunen sorgten: Christoph Esser (CSO bei lengoo GmbH), Michael Katzlberger (Geschäftsführer der Katzlberger Consulting GmbH), Michael Kollegger (Advanced Analytics Lead bei Emakina Central & Eastern Europe), Martina Saller (Business Group Lead, Dynamics 365, Microsoft) sowie Clemens Wasner (Founder & CEO bei EnliteAI GmbH).
Ein Highlight des Abends war die Führung durch die 300 Jahre alten Schlumberger Kellereien mit anschließender Sektverkostung. Die Gäste kamen den prickelnden Perlen auf die Spur, von der Rebe im Weingarten bis zum perlenden Mousseux im Glas.
„Mein Appell: ‚geht auf die helle Seite‘“
„Ich glaube an eine gute Zusammenarbeit zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz in der Zukunft“, machte Katzlberger den Anfang der Vorträge. Er zeigte spannende Beispiele aus der Welt von Fake News, Deepfake, künstliche Gesichter und vieles mehr. „Nicht die KI ist böse, sondern die Menschen, die sie missbrauchen. Wir werden dank Künstlicher Intelligenz noch viel Schönes erleben. Die Welt verändert sich, aber keine Angst, das ist unsere Jahrhundert-Chance.“
Keine Lösungen von der Stange
Michael Kollegger sprach vor allem auch vom Prozess in der Einführung von entsprechenden Maßnahmen: „AI sind sehr spezielle Lösungen für sehr spezielle Anforderungen. Kunden glauben oft, es gibt Standard-Software von der Stange. Dem ist nicht so“, weiß Kollegger aus Erfahrung. „Darum beraten wir auch im Bereich Change Management. Dabei versuchen wir im Vorfeld herauszufinden, wie viel im Unternehmen mit dem verfügbaren Team überhaupt machbar und umsetzbar ist.“ Außerdem führen seiner Meinung nach große Handelsunternehmen bereits erfolgreiche AI-Projekte durch. „Der daraus resultierende Wettbewerbsvorteil macht es immer dringender, AI auch für andere Einzelhändler einzusetzen.“
Smarte KI-Lösungen können Kosten um 50 % reduzieren
Christoph Esser weiß, dass KI im Marketing der ultimative Katalysator für Customer-Centricity ist: „Der Schlüssel für einen erfolgreichen Einsatz liegt aber nicht in generischen Lösungen, sondern darin, die spezifischen, eigenen Daten smart zu nutzen und KI-Lösungen zu individualisieren.“ Der Bereich Übersetzung und Sprache ist seiner Meinung nach der am weitesten entwickelte: „Mit dem Einsatz von individualisierter Maschinenübersetzung können heute schon Kosten um 50 Prozent reduziert und die Time-to-Market mehr als halbiert werden.“
„Mensch und Maschine sind ein unschlagbares Team“
„Die Möglichkeiten für Marketers, ihren Kunden nahezukommen, waren noch nie so gut wie heute“, bringt Martina Saller das Thema auf den Punkt. „Die Digitalisierung ermöglicht eine Vielzahl an Datenpunkten entlang der Customer Journey, lässt die Datenmengen aber auch exponentiell ansteigen – ein Volumen, das von Menschen allein kaum mehr zu bewältigen ist.“ Aus diesem Grund weiß Saller um die Notwendigkeit von Maschinen. Einer KI etwa, die in der Lage sei, die Marketer in der Analyse und Treffsicherheit zu helfen und ihre Entscheidungen zu unterstützen: „Das Duo Mensch und Maschine wird damit zum unschlagbaren Team.“
Eine Kreativexplosion erleben
Den Abschluss der Impulsvorträge übernahm Clemens Wasner: „AI wird in der Kreativ-und Marketingbranche ebenso selbstverständlich werden wie es Excel in der Finanzbranche ist.“ Laut Wasner werden wir, damit einhergehend, eine Kreativitätsexplosion erleben – „von der kleinen Agentur bis zum internationalen Multi“.
Rookies of the Year der Werbe Akademie Wien
An diesem Abend wurden auch die Rookies of the Year des Marketing Management-Lehrgangs der Werbe Akademie Wien ausgezeichnet. Ines Ziegler mit dem Projekt “Animal Care Austria” und Carina Reichard mit dem Projekt „Gruppenreisen für Singles und Alleinreisende“ wurden für ihre außerordentlichen Leistungen geehrt.
Katharina Stummer, Direktorin der Werbe Akademie, gratulierte den Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss und betonte die Leistungen der Jahrgangsbesten: „Die Auszeichnung zeigt: Es lohnt sich, die extra Meile zu gehen und nach den Sternen zu greifen. Eine anspruchsvolle Ausbildung in dieser turbulenten Zeit mit Bestnoten abzuschließen, ist eine besondere Leistung. Darauf können unsere Rookies sehr stolz sein.“ Auch Lehrgangsleiter Harald Rametsteiner war stolz: „Mit den Rookie-Awards motivieren wir die Teilnehmer, ihr Bestes zu geben und an Herausforderungen zu wachsen. Das ist auch in diesem Jahr definitiv gelungen. Die Inputs der Teilnehmer, ihre Mitarbeit in den Kursen und das Niveau der Diplomarbeiten waren beachtlich.“
Der Club ist jetzt per „du“
Der Marketing Club Österreich ist eine wertvolle Community für Marketing-Experten – und das schon seit fast 65 Jahren. Hier kommen die Menschen zusammen, tauschen sich aus und unterstützen sich gegenseitig. Um diesen persönlichen Austausch noch mehr zu fördern, wurde im Vorstand beschlossen, die Kommunikation ab sofort „per du“ zu gestalten. „Mitglieder dürfen sich also ab sofort nicht wundern, wenn sie ganz charmant und trotzdem respektvoll mit dem Vornamen angesprochen werden“, sagte Andreas Ladich, Präsident des Marketing Club Österreich und Leiter Werbung und Marketing am Flughafen Wien. „Wir sind schon gespannt, welche neue Dynamik dadurch wohl entstehen wird und freuen uns auf einen wertvollen Austausch mit euch!“ (red)