WIEN. Die Druckbranche bildet derzeit rund 200 Lehrlinge pro Jahr aus. Neben Druckvorstufentechnikern und klassischen Druckern ist vielen Druckereien in den letzten Jahren vor allem der Bedarf an Facharbeitern für die Endfertigung gestiegen: Die Weiterverarbeitung der Druckbögen zu Büchern, Broschüren und Mailings, die Datenverarbeitung von Adressdaten bis hin zur Logistik und dem Versand erfordert zunehmend Know-how von digitalen Workflows, Datenverarbeitung und Datenschutz, Qualitätsmanagement und Logistik.
Sehr praxisorientiert
Mit dem neuen Lehrberuf wurde dieser technologischen Entwicklung in Buchbindereien, Druckereien und Verlagen Rechnung getragen. Die Lehre umfasst eine dreieinhalbjährige Ausbildung, während der sich die Lehrlinge auf ein oder zwei Schwerpunkte spezialisieren können.
„Wir freuen uns, dass hier ein attraktiver und spannender Lehrberuf geschaffen wurde, der einerseits den tatsächlichen Anforderungen aus der Praxis entspricht und andererseits jungen Menschen einen zukunftsweisenden Beruf bietet”, sagt Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck & Medientechnik.
Der Schwerpunkt Buchbinder entspricht dem bereits bekannten Berufsbild. Erweitert wurde er um Grundlagen der Automatisierung und Digitalisierung, Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette, Beifügen und Konfektionieren.
Digitalisierung & post press
Buchfertigungstechniker arbeiten in überwiegend industriell geprägten Druckereien oder Verlagen; besonderes Augenmerk wird hier auf die digitale Vernetzung und die Automatisation gelegt.
Der Schwerpunkt Postpresstechnologie betrifft die Ausbildung in allen Bereichen nach dem Druck („post press”) mit Schwerpunkt auf Broschüren und Zeitschriften. Erweitert wurde um die workflow-unterstützte Aufbereitung von Daten und die Herstellung von Kleinproduktionen auf EDV-gesteuerten Endfertigungsanlagen.
Der Postpresstechnologe arbeitet vor allem in gewerblichen Druckereien, die neben Druck auch Endfertigung anbieten, sowie in Lettershops und anderen endverarbeitenden Betrieben. (pj)