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© Patrick Langwallner

Martina Fleischer-Kücher, Geschäftsführerin von Brilliant Communications, und Max Kickinger, CEO von Raven and Finch, haben das Projekt Ready to Podcast gestartet.

Redaktion 23.10.2020

Die Themen auf die Ohren bringen

„Ready to Podcast”-Duo Martina ­Fleischer-Kücher und Max ­Kickinger im Interview über ihr neues Format.

••• Von Nadja Riahi

WIEN. Die Anzahl an Podcasthörern ist während der vergangenen Monate in die Höhe geschossen. Das Medium Podcast erfreut sich auch in Österreich immer größerer Beliebtheit. Die Themen reichen von Selbsthilfepodcasts, über Nachrichtenformate bis hin zu Comedy-Shows. Nach und nach entdecken auch Unternehmen das Audio-Format für sich.

Wie sich eine Marke bestmöglich auditiv transportieren lässt, wissen die Gründer des Projekts „Ready to Podcast”: Martina Fleischer-Kücher, Geschäftsführerin von Brilliant Communications, und Max Kickinger, CEO von Raven and Finch, haben sich zusammengetan, um Unternehmen zu zeigen, was einen erfolgreichen Podcast ausmacht.

Im ausführlichen Interview mit medianet sprechen die beiden Initiatoren über ihr Angebot, das eigene Podcast-Format und das Potential von Audio.

medianet: Wie ist die Idee für Ready to Podcast entstanden?
Martina Fleischer-Kücher: Wir haben speziell in diesem Jahr durch die Pandemie gemerkt, dass viele Unternehmen sich Gedanken darüber machen, was sie mit ihrem für Veranstaltungen geplanten Budget am besten machen können.

Der Gedanke, in noch nie dagewesene digitale Produkte zu gehen, erfreut sich branchenweit immer größerer Beliebtheit. Das hat uns natürlich bestärkt, hier weiter vorzugehen und auch Formate zu entwickeln, die dann gesamt in ein Kommunikationskonzept miteinfließen können.

Max Kickinger: Die Idee ist aus einer gemeinsamen Zusammenarbeit für einen Podcast vor etwa zweieinhalb Jahren entstanden. Wir haben uns bei einem Podcast-Projekt für die Marke Trumer kennengelernt und zusammengearbeitet. Wir helfen Marken dabei, den Schritt in Richtung Digitalisierung zu machen. Wenn es um die Konzeption eines Podcasts geht, ist natürlich Storytelling essenziell.

medianet:
Mittlerweile gibt es auch schon sehr viele Podcasts; da ist es umso schwieriger, für einen neuen Podcast Fuß zu fassen …
Kickinger: Der ‚Wilde Westen' ist vorbei. Vor fünf Jahren war es noch total einfach, als Marke da irgendwas zu machen und einfach relevant zu sein, weil man einer der wenigen war, die was gemacht haben.

Mittlerweile ist dieser First Mover Advantage vorbei, weil große Player ins Business eingestiegen sind. Jetzt ist der Punkt, wo man gerade noch Erfahrungen machen kann.

Fleischer-Kücher: Gleichzeitig wächst nicht nur das Angebot an Podcasts, sondern auch die Nachfrage. Das sieht man in den Umfragen. Das heißt, die Chancen sind jetzt umso höher, um mit einem Podcast durchzustarten. Es gibt sehr viele Alltags­situationen, in die ein Podcast gut hineinpasst – besser sogar, als andere Medien.

medianet: Was bietet Ready to Podcast seinen Kunden?
Kickinger: Also im Prinzip geht’s bei Ready to Podcast um zweierlei Dinge: Einerseits darum, als Marke einen Anfangspunkt zu machen und sich zu überlegen, was ich im Podcast erzählen will und wer meine Geschichten erzählen soll. Wir helfen dabei, eine Antwort auf folgende Frage zu finden: ‚Wie kann ich meine Kommunikationsstrategie für dieses neue Medium nutzen'? und zwar so, dass ich bei den Zuhörern Begeisterung auslöse. Andererseits muss ich definieren, welche Ziele ich als Marke selbst habe und was ich mit meinem Branding erreichen will. Es geht nicht nur darum, irgendeinen Podcast zu machen, sondern auch einen Mehrwert zu bieten.
Fleischer-Kücher: Ich glaube, man kann das, was wir anbieten, in drei Säulen beschreiben: Aufklärung über das Medium, Formatentwicklung und Produktion.
Kickinger: Podcasting ist sicher eine relativ neue Art, Audiocontent zu produzieren. Die Umgebung muss schneller und agiler arbeiten, weil ich einfach andere Produktionszyklen habe und völlig andere Prozesse integrieren muss. Wir können das für unsere Kunden komplett abwickeln. Wir haben bei Raven und Finch die Produktionskapazitäten. Das Ziel ist es, dass das Unternehmen irgendwann auch autark diese Dinge selbst produzieren kann.

 

medianet: Wie schätzen Sie die Etablierung von Werbung in Podcasts sowie deren Vermarktung in Österreich ein?
Kickinger: Ich glaube, wir werde da in den nächsten Jahren massiv mehr Werbung in Podcasts sehen, speziell in Formaten, die jetzt eine hohe Reichweite haben. Man merkt auch immer mehr, dass es hier Vermarkter gibt, die sich um das Thema kümmern. Hier wird Werbekunden eine klassische Mediastrategie angeboten.
Fleischer-Kücher: Ich möchte hier noch kurz die Gelegenheit aufgreifen und auf unseren eigenen Podcast mit dem Namen Ready to Podcast hinweisen. In einer unserer Folgen haben wir mit den Machern des Falter-Podcasts gesprochen. Dort wird das Thema Werbung im Podcast auch behandelt.

medianet:
Was haben Sie für die Zukunft geplant?
Fleischer-Kücher: Unseren eigenen Podcast weitermachen. Auf der anderen Seite haben wir Projekte mit Unternehmen und Personalities an Podcastformaten, die dann zur Umsetzung gelangen sollen. Wir konzipieren auch gerade Online-Workshops.
Kickinger: In Zukunft werden Podcast, Branding und Marke eines werden. Wir wollen ein fixer Bestandteil der Landschaft werden – vor allem, wenn es um Ansprechpartner für die Marken geht, die schnell und unkompliziert in kurzer Zeit Podcastformate für ihre Marke etablieren und aufbauen wollen. (red)

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