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© Druck & Medienkongress

Redaktion 02.11.2020

Druck & Medienkongress in Graz virusbedingt online

Diskussionen über Trends und Unausweichlichkeiten für Druckereien in Österreich – viele Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet.

GRAZ. Der Druck- & Medienkongress in Graz morgen, Dienstag, 3. November 2020, war hybrid, also online und mit realer Teilnahme geplant, die aktuellen Coronavirus-Maßnahmen der Bundesregierung erzwingen nun eine rein digitale Veranstaltung. "Zum Glück haben wir ihn als Hybrid geplant, das ist nun beim Umstieg auf vollständig online ein Vorteil", sagte der Geschäftsführer des Verband Druck & Medientechnik, Peter Sodoma, zur APA. Auch neue Geschäftsfelder, Auftragslage und Kurzarbeit würden ein Thema sein.

Man habe über 100 Teilnehmer, die Real-Buchungen würden nun online dabei sein. Der Teilnehmerkreis komme vor allem aus Ostösterreich, aber auch aus Deutschland und der Schweiz. "Geht es der Wirtschaft schlecht, geht es auch den Druckern schlecht", sagte Sodoma zur Lage seit Beginn der Coronakrise. Druckereien seien auch stark von Tourismus, Gastronomie und Hotellerie abhängig. Man sei zumindest insofern abgefedert, als es keinen kompletten Lock-down wie im Frühjahr gebe. "Und besser, es ist zeitlich begrenzt", so Sodoma. Zum Glück bekomme man 80 Prozent des vergangenen Novembers refundiert.

Im Moment heiße es Aufträge abzuarbeiten. 68% der Druckereien in Österreich mit rund 9.000 Beschäftigten hätten Kurzarbeit angemeldet. Viele würden angesichts der Situation überlegen, Personal zu reduzieren. 2018 erwirtschaftete die Druckbranche einen Jahresumsatz von 1,8 Mrd. €, ein Wert von dem man derzeit nur träumen könne. Insgesamt fehlte vielen Druckereien im 2. Quartal etwa die Hälfte ihres Umsatzes. Der Verband Druck & Medientechnik Österreich besteht seit 1872 und vertritt mehr als 200 Unternehmen vom Kleinbetrieb bis zum internationalen Konzern.

Ein Thema am Kongress werde jedenfalls auch sein, dass der Vertrieb immer wichtiger werde, Stichwort Schwerpunkt Sales und Marketing: "Wir müssen immer mehr selbst rausgehen", sagte Sodoma. Dazu kämen Überlegungen, welche neuen Geschäftsfelder man aufbauen könne. In diesem Zusammenhang setze man auf die Marke "Printed in Austria", sprich dass die gesamte Wertschöpfungskette im Lande sei, unter den Gesichtspunkten Regionalität und Nachhaltigkeit. Ein Großteil der Druckereien Familienbetriebe oder eigentümergeführte Unternehmen, wie etwa in der Steiermark das Druckhaus Scharmer, die Steirische Landesdruckerei Medienfabrik Graz oder die Universitätsdruckerei Klampfer.

Beim Druck- & Medienkongress im Hotel Weitzer - online übertragen - finden sich u.a. Vortragende wie Vertriebsexperte Roger Rankel, der über die Kombination neuer digitalen Möglichkeiten mit klassischen Verkaufsmethoden sprechen wird. Markus Liebeg vom Grazer FH Campus 02 referiert über Marketing & Sales Automation. Bernd Zipper spricht unter "restart innovation" über Druckindustrie-Trends 2021 und prognostiziert einen Paradigmenwechsel in Zeiten sinkender Auflagen von Mass Production hin zu Mass Customization. (APA)

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