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© VÖP/Michael Gruber

Mit nur 62 Jahren hat Ernst Swoboda seinen Kampf gegen eine schwere Krankheit verloren.

Redaktion 20.08.2021

Ein Kämpfer für die Sache

Kürzlich verstarb der langjährige Kronehit-Geschäftsführer und VÖP-Präsident Ernst Swoboda. Österreichs Radiobranche hat einen ihrer prägendsten Manager verloren.

Nachruf ••• Von Corinna Drumm

WIEN. Viel zu früh hat die österreichische Radiobranche vor wenigen Tagen einen ihrer prägendsten Manager verloren: Ernst Swoboda ist im Alter von 62 Jahren verstorben. Die Geduld und die Zuversicht, mit der er seine schwere Krankheit ertrug, waren absolut beachtlich.

Viele Jahre war Ernst Swoboda im Vorstand des Verbands Österreichischer Privatsender engagiert und hatte während der letzten fünf Jahre dessen Vorsitz inne. In dieser Funktion hat er die Arbeit des VÖP nachhaltig und sehr positiv geprägt. Die Absicherung der Medienvielfalt und die Weiterentwicklung des dualen Rundfunkmarkts in Österreich waren ihm dabei Herzensanliegen.
Ernst Swoboda war ein außerordentlich kompetenter und versierter Medienjurist, der immer neue juristische Wege suchte, um ein kniffliges Problem zu lösen. Konflikten ging er nicht aus dem Weg, wenn sie in der Sache notwendig waren. Dabei war er stets respektvoll und brachte seinem Gegenüber hohe Wertschätzung entgegen. Nicht immer waren seine Gesprächspartner seiner Meinung, aber sehr häufig empfanden sie die Auseinandersetzung mit ihm dennoch als große Bereicherung. Ernst Swoboda besaß Handschlagqualität: War etwas mit ihm vereinbart, konnte man sich auf ihn verlassen.
Ich habe ihn in unserer langjährigen Zusammenarbeit als zielorientierten und unerschrockenen Kämpfer für den privaten Rundfunk in Österreich kennen und hoch schätzen gelernt. Immer wieder aufs Neue beeindruckte er mit seinem umfangreichen Wissen und unbestechlichen Scharfsinn. Er erkannte den Kern eines Problems sofort und setzte anschließend klar und rasch die richtigen Prioritäten. War ein Thema wichtig, begegnete er ihm mit Zielstrebigkeit und Kampfgeist.
Ernst Swoboda war trocken und zugleich humorvoll – sein verschmitztes Lächeln bleibt mir unvergessen. Trotz seiner Erfolge und seiner Kompetenz blieb er unprätentiös und bescheiden. Nie lief er Gefahr, dass sein Charisma in Eitelkeit umschlüge. Nicht sich stellte er in den Vordergrund, sondern die Themen, um die es ihm ging.
Ich habe ihn als verständnisvollen, toleranten und liebenswerten Menschen erlebt, auf den ich mich immer verlassen konnte. Er wird nicht nur der österreichischen Privatrundfunkbranche, sondern auch mir persönlich sehr fehlen. Ruhe in Frieden, Ernst!

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